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Verbandsfunktionär zu Syrien"Wir brauchen Schutz!"

"Die Mehrheit der Syrer ist für eine demokratische Veränderung": Ein Gespräch mit Mustafa Gumrok, Vorsitzender des Deutsch-Syrischen Vereins, Landesverband Berlin.

"Freies Syrien" - Exilsyrer hoffen auch auf Unterstützung aus Deutschland. Bild: reuters
Edith Kresta
Interview von Edith Kresta

taz: Herr Gumrok, gibt es eine eindeutige Haltung des Deutsch-Syrischen Vereins zu den gewalttätigen Kämpfen in Syrien?

Mustafa Gumrok: Leider hat unser Verein keine offizielle Haltung dazu.

Spiegelt das die Verhältnisse in Syrien wider?

Die syrische Gesellschaft ist sicherlich auch gespalten. Aber die Mehrheit der Syrer - und das kann ich mit Sicherheit sagen - ist für eine demokratische Veränderung. Für eine Gesellschaft, in der Freiheit und Menschenwürde geachtet wird. Dann gibt es eine Gruppe, die aus Angst nichts sagt, und eine solche, die mit dem Regime ist.

Sind das nur die Profiteure des Regimes?

Mustafa Gumrok

61, ist seit 2009 Vorsitzender des Deutsch-Syrischen Vereins in Berlin. Der Diplomingenieur lebt seit 40 Jahren in Deutschland.

Das sind in erster Line Profiteure und die Staatssicherheit und leider auch gebildete Leute, die die Argumente der Staatsmedien immer weiter teilen. Diese ewig paranoiden Erzählungen vom salafistischen oder israelischen Komplott. Sie halten die ewig gleichen Klischees und Lügen gegen die Wahrheit der brutalen Unterdrückung. Und selbst das Militär ist ja gespalten. Es gibt das neue, freie syrische Militär, das nun entsteht. Wenn Syrien eine Flugverbotszone wie in Libyen hätte, würden sich viel mehr Militärs abspalten und für die Revolution kämpfen.

Haben sie Kontakte ins Land?

Wir haben natürlich Kontakt zu unseren Familien und unseren Freunden. Aber nicht über Telefon, sondern über Facebook oder Skype.

Was halten sie von der Abmachung zwischen Baschar al-Assad und der Arabischen Liga: Das syrische Regime gebietet der Gewalt Einhalt, die Armee zieht ihre Panzer aus den Städten zurück und lässt die politischen Gefangenen frei. Überwacht werden soll das Ganze von Beobachtern der Arabischen Liga.

Die arabische Initiative ist gescheitert. Sie hat eher dem Regime geholfen als dem syrische Volk.

Warum?

Die Liga hat Bedingungen gestellt, wie beispielsweise das Militär zurückzuziehen, aber nicht eine Forderung wurde erfüllt. Sie hat dem System Zeit gelassen, weiter zu morden. Und das Regime mordet seither noch mehr. Die Städte Homs und Hama sind seit Tagen belagert. Der Nationalrat der Syrer, der sich in Istanbul gebildet hat, fordert die Weltgemeinschaft dazu auf, in Syrien einzugreifen.

Über welche Drohmittel verfügt die Arabische Liga?

Sie könnte die Mitgliedschaft Syriens aberkennen. Und ihre Mitgliedstaaten könnten alle Botschafter des Regimes ausweisen. Das wäre eindeutig.

Ist die syrische Opposition in Deutschland organisiert?

Ja, es gibt viel Initiativen, die Proteste organisieren und die Öffentlichkeit informieren. Wir haben hier in Berlin beispielsweise ein große Fotoausstellung gemacht über die Gewalt des Regimes. Das sind kleine Aktionen. Syrien braucht aber viel mehr Unterstützung. Mein Appell, auch an Frau Merkel: Helft Syrien, das syrische Volk braucht Schutz.

Wie soll die Hilfe aussehen?

Man muss den Nationalrat der Opposition als legitimen Vertreter des Volkes anerkennen. Und wir fordern ein Flugverbotszone, damit sich die Opposition formieren und das Militär spalten kann. Die Vereinten Nationen müssen Entscheidungen treffen.

Haben Sie hier in Deutschland Angst vor Assads Häschern?

Früher hatten wir viel mehr Angst. Aber die Mauer der Angst ist gebrochen, wenn wir sehen, wie viele junge Leute und Kinder erschossen werden, dann hat die Angst keinen Platz mehr, egal, wie viele Spitzel hier agieren.

Wie sehen Sie die Chancen des Assad-Regimes, sich an der Macht zu halten?

Noch ein paar Monate.

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3 Kommentare

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  • HS
    Hari Seldon

    @SURI1

     

    1. Bitte, lesen Sie den Artikel noch einmal durch. Im Artikel sagt ein gewisser Herr Mustafa Gumrok, dass er schon seit 40 Jahren in Deutschland lebt. Oder wären Sie der Herr Mustafa Gumrok?

     

    2. Falls Sie ein Student sind, dann sollten Sie sich auf Ihre Studien fokussieren, sonst werden die deutschen Behörden (mit Recht) die Frage stellen: Sind Sie wirklich ein Student, oder ein Politiker? Bitte, wer bezahlt Ihre Studien? Vielleicht Syrien?

     

    3. Lange Zeit war ich FAZ-Leser, aber seitdem die Mainstream Medien so viel lügen, lese ich keine Zeitschriften (insbesondere BILD-Zeitung nicht) mehr. TAZ ist eine Ausnahme, weil ich gedacht habe,dass TAZ eine antifaschistische und antiimperialistische Linie vertreten würde. Leider muss ich feststellen, dass TAZ war vielleicht früher so, aber nicht mehr. Insbesondere auffällig ist die sehr parteiische und nicht objektive Berichterstattung bezüglich Libyen und Syrien.

     

    4. Wieviele Kohle erhalten Sie von welchem Geheimdienst, dass Sie gegen Ihren eigenen Heimat hetzen?

  • S1
    SURI 1

    So genau weiß ich nicht wer du bist hari seldon!

    Entweder bist du deutsch oder syrer, aber auf jeden Fall bist du ein faschist so genaug wie dein lieblingsführer, assad.

    mensch! Woher weißt du, dass ich Wirtschaftsflüchtling wäre oder überhaupt, dass ich seit 40 Jahre hier lebe?

    Ich bin ein Student, der erst seit 3 Jahren aus Syrien gereist bin.

    halt dein Mund endlich und lies deine bildzeitung und gib ruh!

  • HS
    Hari Seldon

    Ein seit 40 Jahre in Deutschland lebender Wirtschaftsflüchtling, der mit Syrien nur über Facebook kontakt hat, will jetzt uns "erzählen", was das Volk (die vor Ort leben) haben will. Gleichzeitig fordert er NATO-Terrorangriffe gegen das angeblich so beliebte Land und Volk. Vielleicht sollte der gute Mann eine Erkundungsreise ins "befreite Libyen" haben, und die neu installierte "Demokratie" studieren: Gesetzlosigkeit, Raubmorde ohne Ende, Massenvergewaltigungen, "Ihr könnt jetzt wieder vier Frauen heiraten", Ruine überall, usw. Jemand, der das eigene Land und Volk nur ein bisschen liebt, wünscht dem Land und Volk solche Dinge nicht. Es ist eine Schande, dass TAZ solchen Hochverrätern Medienflächen zur Verfügung stellt. Similis simili gaudet (ähnliche ziehen zu ähnlichen). Die TAZ sollte sich auf eine objektive, neutrale, und austarierte Berichterstattung fokussieren.