Verbale Schützenhilfe von Moskau: Chinas Außenminister droht Taiwan mit Gewalt
Moskau (dpa) – Der chinesische Außenminister Tang Jiaxuan hat die Anwendung von Gewalt zur Lösung der Taiwan-Frage nicht ausgeschlossen. Peking halte sich zwar grundsätzlich an den Kurs der „friedlichen Wiedervereinigung“, sagte Tang gestern bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit seinem russischen Amtskollegen Igor Iwanow in Moskau. „Dieser Kurs bedeutet aber keineswegs, dass China die Anwendung von Gewalt zur Lösung der Taiwan-Frage ausschließt.“
Diese Haltung Pekings sei keineswegs gegen die Bevölkerung Taiwans gerichtet, sondern gegen „die Kräfte, die eine Unabhängigkeit der Insel anstreben“. Dies gelte auch für „ausländische Staaten“, die sich „in die inneren Angelegenheiten Chinas einmischten“, sagte Tang.
Iwanow unterstützte die Position Pekings. Er sprach sich gegen jede ausländische Einmischung in den Prozess der Vereinigung Chinas aus, „vor allem durch die Ausweitung militärischer Präsenz in der Region“. Damit sprach Iwanow vor allem die USA an, die einen Flugzeugträger in die Region verlegt haben sollen.
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