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KommentarVerantwortungs-Lücke

■ Aus der großen, weiten Wirtschafts-Welt

Im Vulkan-Untersuchungsausschuss hatte sich herausgestellt, wie wenig die großen „Aufsichtsräte“ tatsächlich Aufsicht geführt haben. Das galt übrigens für die Spitzen-Gewerkschafter auf der Arbeitnehmer-Bank genauso wie für die Kapital-Seite. Die Aussage von Birgit Breuel, sie habe als frühere Chefin der Treuhand-Gesellschaft zu keiner Zeit Zweifel gehabt an der Liquidität des Schiffbau-Konzerns „Bremer Vulkan“, stellt die Ahnungslosigkeit der Aufsichtsräte noch in den Schatten.

Aber zusammen genommen ergibt das durchaus Sinn: Solange die Treuhand so freigiebig und vertrauensvoll für die Liquidität sorgt, müssen sich Kapitaleigner und Arbeitnehmer bei ihrer „Aufsicht“ keine Sorgen machen.

Da fällt einem unversehens der böse Buch-Titel „Nieten im Nadelstreifen“ ein, allerdings in Bezug auf diejenigen, die so locker mit den staatlichen Mitteln umgehen können.

Je größer die Erinnerungslücke, desto geringer scheint die Gefahr, zur Verantwortung herangezogen zu werden. Wieso soll Hennemann schuld sein, dass die Bangemanns und Breuels sich so leicht um den Finger wickeln ließen? Friedrich Hennemann ist also nicht schuld und Birgit Breuel erst recht nicht. Sie dreht in Hannover schon das nächste ganz große Rad.

Klaus Wolschner

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