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■ Veranstaltungsprogramm in Auszügen„Kein Freiheitsbier in Berlin“

„Die Märzrevolution 1848 ist eines der wenigen positiven Ereignisse in der deutschen Geschichte, sie war konstituierend für unsere Demokratie, deshalb halten wir es für angemessen, sich positiv auf diese Ursprünge demokratischer Aktivitäten zu beziehen“ – die bündnisgrüne Abgeordnete Alice Ströver faßte gestern zusammen, warum Konservative, SozialdemokratInnen, Bündnisgrüne, PDS und Bürgerinitiativen gemeinsam einen Veranstaltungsreigen organisieren. Für die „Initiative 18. März“ stellte sie das Programm für die Gedenkfeiern mit einem Seitenhieb gegen den Senat vor. Im Gegensatz etwa zu Baden-Württemberg müsse man in Berlin von der geringen Resonanz enttäuscht sein. Ströver: „In Baden gibt es sogar extra ein Freiheitsbier.“

Höhepunkt der Veranstaltungen ist natürlich der 18. März: Voraussichtlich um 11 Uhr beginnt auf dem Jüdischen Friedhof an der Schönhauser Allee in Prenzlauer Berg eine Feierstunde zum Gedenken der jüdischen Märzgefallenen. Um 14 Uhr startet im Tiergarten In den Zelten, an dem Ort, an dem die Forderungen der Berliner Märzrevolution formuliert wurden, ein Gedenkumzug, der um 15 Uhr auf dem Platz vor dem Brandenburger Tor die umstrittene Umbenennung der Platzes vornehmen will. Um 15.40 Uhr soll der Zug weiter vorbei an Barrikadenstandorten und Gedenktafeln ziehen. Um 17 Uhr endet der Umzug auf dem Friedhof der Märzgefallenen im Volkspark Friedrichshain. Parlamentspräsident Herwig Haase (CDU) hat ein Grußwort zugesagt.

Bereits am 31. Januar veranstaltet die PDS eine Konferenz: „1848–1998. Kampf und die demokratische Republik“. Im Rathaus Tiergarten gibt es vom 10. Februar bis zum 6. März die Ausstellung „Paris–Berlin 1848 und 1968. Partnerstadt in der Revolte“. Das Landesarchiv zeigt ab 12. März die Ausstellung „Frei und einig – Porträts aus der Revolution von 1848“. Am 17. März veranstalten die Bündnisgrünen an der Volksbühne eine „Revolutionsrevue zum 18. März 1848“. Die Historische Kommission der SPD lädt am 20. und 21. März zu der Konferenz „Die historische und aktuelle Bedeutung der Revolution von 1848 und der Beginn parlamentarischen Lebens in Deutschland“. Mit den Nachfolgeereignissen beschäftigt sich der PDS-Bildungsverein Helle Panke am 28. April unter dem Titel „Die preußische Gegenrevolution von 1848 bis 1850“. Die Geschichtswerkstatt lädt ab 3. Mai zu einer Schiffsrundfahrt „Rebellisches Berlin 1848 – 1918 – 1968“. Barbara Junge

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