: Vaters Knochenmark
■ Transplantation vor der Geburt
London (dpa) – Fulvio Porta und Kollegen haben im Zivilkrankenhaus Brescia (Italien) Knochenmark auf einen 20 Wochen alten Fötus übertragen. Damit sei das Leben des ungeborenen Kindes gerettet worden, berichtet die britische Medizinzeitschrift The Lancet in ihrer jüngsten Ausgabe. Der Fötus litt unter der erblichen Immunschwäche SCIDXI. Das Blut SCIDXI-kranker Kinder enthält nicht genug weiße Blutkörperchen. Die Betroffenen können sich gegen Infektionen nicht wehren und sind dem Tode geweiht. Einzige Rettung ist bislang eine Knochenmarkstransplantation möglichst früh nach der Geburt.
Doch das lebenspendende Mark erreicht die Kinder oft zu spät. Um dieser Gefahr vorzubeugen, injizierte Porta Knochenmark des Vaters in die Bauchhöhle des Fötus. „Untersuchungen nach der Geburt zeigten, daß das Kind eine Menge weißer Blutkörperchen besaß“, sagt der Wissenschaftler. Das inzwischen dreieinhalb Monate alte Baby habe sich gut entwickelt.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen