AUSSTELLUNG : Vasen und Teller für den Kibbuz
Als die jüdischen Keramikerinnen Hedwig Grossmann, Hanna Charag-Zuntz und Eva Samuel im Nationalsozialismus aus Deutschland nach Palästina flohen, fanden sie in den Kibbuzim lediglich Geschirr aus Emaille, Zinn oder grober Irdenware vor, Blumen wurden statt in Vasen in Milchflaschen gestellt. Porzellan war Mangelware, als Import hatte es den Status eines Luxusguts, besonders hoch im Kurs standen Tonerdenerzeugnisse aus Deutschland. Mit ihrer Idee, die schlichten Alltagsgegenstände durch einfache schöne Keramiksachen zu ersetzen, wurden die drei Künstlerinnen zu Gründerinnen der israelischen Keramikkunst. Die Ausstellung „Ton in Ton: Jüdische Keramikerinnen aus Deutschland nach 1933“ im Jüdischen Museum zeigt Arbeiten dieser Pionierinnen und untersucht, welchen Einfluss die deutschen Keramiktraditionen im neu gegründeten Staat Israel hatten.
■ „Ton in Ton“: Jüdisches Museum, Lindenstraße 9–14, 10. 10. 2013 bis 9. 2. 2014, Di.–So. 10–20 Uhr, Mo. 10–22 Uhr, 7/3,50 €