piwik no script img

VW entgeht Gewinn

■ 1,3 Milliarden weniger aufgrund schlechten Devisenmanagements

Wolfsburg (rtr/dpa/taz) – Die meisten deutschen Konzerne profitieren davon, wenn die D-Mark billiger wird und andere Währungen teurer. Nicht so VW. Dem Konzern sind bei Devisentermingeschäften Gewinne von 1,3 Milliarden Mark entgangen. VW- Sprecher Klaus Kocks bestätigte am Samstag einen Bericht des Spiegels, wonach VW im vergangenen Jahr langfristige Devisentermingeschäfte abgeschlossen hat, um sich gegen mögliche Währungsverluste zu schützen. Dabei hat sich der Konzern verpflichtet, seine erwarteten Dollar-, Lira- und Pfund-Einnahmen zu vorher fest vereinbarten Kursen in D-Mark umzutauschen. Als dann vor allem der US-Dollar kräftig anstieg, hat VW von der Kurssteigerung nicht profitiert. Die Konkurrenten BMW und Daimler-Benz hatten dagegen nur einen kleinen Teil ihrer Deviseneinnahmen durch Termingeschäfte abgesichert.

Der VW-Sprecher wies die Vorwürfe zurück. Die Alternative zu den Termingeschäften wäre Devisenspekulation gewesen. „Wir ertragen den Vorwurf einer konservativen Finanzpolitik mit Gelassenheit.“ 1996 hatte VW weltweit mit 241.000 Beschäftigten einen Umsatz von 100,1 Milliarden Mark, aber einen Gewinn von nur 678 Millionen erwirtschaftet.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen