■ VW bekräftigt zugleich Absage an Opfer: Schröder will NS-Zwangsarbeiter entschädigen
Hannover (AFP) – SPD- Kanzlerkandidat Gerhard Schröder hat im Falle eines Sieges bei der Bundestagswahl eine schnelle und unbürokratische Entschädigung ehemaliger NS-Zwangsarbeiter angekündigt. Seine Sprecherin sagte, gedacht sei an einen Bundesfonds, in den Unternehmen einzahlen sollten, die Zwangsarbeiter beschäftigt hatten. Volkswagen habe bereits signalisiert, sich der Fondslösung „annähern“ zu können.
Unterdessen bekräftigte VW seine Absage an 30 ehemalige jüdische Zwangsarbeiter, die ihre Forderungen an den Konzern herangetragen haben. Ein Vorstandsmitglied erklärte, VW sehe keine rechtliche Möglichkeit zu Einzelentschädigungen. Rechtsnachfolger des Dritten Reichs sei die Bundesrepublik. Der Anwalt der Zwangsarbeiter, Klaus von Münchhausen, sagte hingegen, ein Fonds, wie von Schröder angedacht, sei „juristisch unrealistisch“. Eine Entschädigung sei nur bei freiwilliger Einigung mit dem Unternehmen oder nach einem Gerichtsbeschluß möglich.
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