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VG Musikedition über neue Liedgebühren"Das sollte für jede Kita bezahlbar sein"

In letzter Zeit werden Kitas aufgefordert, für Kopien von Liedtexten Geld zu zahlen. Richtig so, findet Christian Krauß, Geschäftsführer der Verwertungsgesellschaft der Musikschaffenden.

Sollen sie nun mit Blatt oder ohne singen - die Kleinen? Bild: dpa
Interview von Thomas Strothjohann

taz: Herr Krauß, die Gema hat Kindertagesstätten in ganz Deutschland schriftlich informiert, dass sie für kopierte Liedertexte Lizenzgebühren erheben. Heiko Maas aus dem SPD-Bundesvorstand nennt das "Abzocke im Kindergarten". Erklären Sie doch einmal: Warum sollen jetzt die Kitas fürs Singen bezahlen?

Christian Krauß: Das ist ein ganz großes Missverständnis, dem Herr Maas da erliegt: Es geht nicht um das Singen der Lieder, das ist erlaubt. Es geht um das Kopieren von urheberrechtlich geschützten Liedtexten und Noten. Das deutsche Urheberrecht legt fest, dass eine grafische Vervielfältigung urheberrechtlich geschützter Werke nur mit Lizenz des Rechteinhabers gemacht werden darf. Und die Rechte der meisten Kinderlieder-Autoren vertritt die VG Musikedition, die in diesem Fall die Gema mit der Administration beauftragt hat - also damit, die Kindertagesstätten zu kontaktieren.

Sie meinen also, dass sich die Kleinen schon im Kindergarten durch kopierte Liedtexte an Raubkopien gewöhnen?

Das ist sehr drastisch ausgedrückt. Wir wollen die Kindergärten nicht an der musikalischen Früherziehung hindern. Es geht uns darum, die Kinderliedautoren zu entlohnen. Deshalb machen wir den Kindergärten gemeinsam mit der Gema ein günstiges Angebot. Aber wenn die lieber Liederbücher kaufen wollen, brauchen sie unser Angebot ja nicht annehmen - und dann müssen sie auch keine Gebühren an die Gema zahlen.

Und wenn die Kindertagesstätten sich weder die Gebühren noch Liederbücher leisten können?

In den letzten Tagen wurden da viele falsche Zahlen veröffentlicht. Wir verlangen von Kindergärten 56 Euro für 500 Kopien im Jahr. Einrichtungen mit kommunalen und kirchlichen Trägern bekommen darauf dann noch einmal 20 Prozent Rabatt. Das heißt, dass die meisten Kindergärten nur 44,80 Euro, also weniger als vier Euro im Monat zahlen müssen. Das sollte für jeden Kindergarten bezahlbar sein.

CHRISTIAN KRAUSS

Der Interviewte, geboren 1971 in Trier, studierte Musik, Politik und Rechtswissenschaften. Er ist Geschäftsführer der VG (Verwertungsgesellschaft) Musikedition.

Und wie soll das durchgesetzt werden? Wird es dann in Zukunft Razzien in den Kindertagesstätten geben, die keine Abgaben abführen?

Um Gottes willen, nein. Wir haben keinen Anlass, die Kindergärten aufzusuchen. Wir haben die Kindergärten darüber informiert, dass viele Lieder urheberrechtlich geschützt sind und nicht ohne Lizenzvertrag kopiert werden dürfen. Und das Verständnis war eigentlich groß. Es ist ja auch so: Wir haben inzwischen mit 6.000 Kindergärten Verträge abgeschlossen und denken, dass die Kindergärten lieber unser Angebot annehmen, als gegen das Urheberrecht zu verstoßen. Da brauchen wir keine Razzien oder Kontrollen durchführen.

Erst wollte die Gema für das Spielen von Liedern auf Weihnachtsmärkten Geld kassieren, jetzt sind die Kinderlieder dran. Bedrohen die Forderungen der Gema das "deutsche Liedgut"?

Siebzig Jahre nach dem Tod des Autors verlieren die Nachkommen die Verwertungsrechte, die sich aus dem Urheberrecht ergeben. Danach wird ein Lied allgemeines Liedgut und kann ohne Lizenz kopiert werden. Bei Liedern wie "O Tannenbaum" und "Kling Glöckchen Klingeling" ist das zum Beispiel der Fall. Und bei den geringen Kosten, die wir verlangen, haben die Kindergärten auch keinen Anlass, neuere Lieder zu meiden.

Wer profitiert denn von den Gebühren auf "Alle meine Entchen"?

Die Lizenzeinnahmen gehen nach Abzug der Verwaltungskosten direkt und eins zu eins an die Autoren der Lieder - und an ihre Musikverlage.

Und woher wissen Sie, welche Lieder der Kindergarten kopiert hat, wenn er eine Pauschale mit der Gema vereinbart hat?

Die Kindergärtnerinnen müssen eine kleine Liste führen, welche Liedtexte sie kopieren.

Wird das nicht ein riesiger zusätzlicher Bürokratie-Aufwand für die Kindergärtnerinnen?

Wir sind einfach gesetzlich dazu verpflichtet, die Rechte der Urheber zu schützen. Dazu brauchen wir eine Liste der kopierten Lieder und ihrer Autoren. Aber in der Zeit, in der die Erzieherin fünfundzwanzig Kopien zieht, kann sie nebenher auch kurz Titel und Autor auf eine Liste schreiben.

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28 Kommentare

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  • V
    Valentine

    @Albrecht Schmiedel: Die Vorschläge zur Vergütung von "geistigen Schöpfern" erscheinen mir alle nicht neu. Aber kommt das Geld dadurch wirklich bei allen Kreativen an? Nein! ... Alle diese Vorschläge von Preisen, Förderungen etc. gibt es, verursachen aber doch auch einen erheblichen Mehraufwand, für den auch Kosten entstehen. Was ist so verkehrt daran, für etwas zu zahlen was direkt von Verlagen zur Verbreitung/Veröffentlichung produziert wurde und ja scheinbar auch von Interesse ist? Oder werden Kopien gezogen, weil eben das kopierte NICHT genutzt werden soll? Nur weil es die Technik heutzutage so einfach macht etwas zu kopieren, muss dies ja nicht genutzt werden.

     

    Ich bin der Meinung, dass geistig Kreative (mir geht es gerade um Musiker) mehr als den Hungerlohn verdienen, mit dem sie sich meist abfinden (mal abgesehen von einer Reihe von "Superstars"). Denn REICHTUM kann auch nur entstehen, wenn die Künstler Zeit und Ruhe haben, Neues zu schöpfen und sich eben nicht ständig für Förderungen, Spenden, Preise etc. bewerben müssen oder sich Sorgen, wer ihnen im nächsten Monat das Geld zum Leben zahlt.

     

    ...

     

    (weitere Meinungen dazu, gern!)

     

    Es grüßt, V.

  • AS
    Albrecht Schmiedel

    [Hat beim ersten Mal leider nicht geklappt. Ich versuchs nochmal.]

    Das schöne an geistigen Werken (Lehrbuch, Kinderlied, Bauplan, Roman, Medikamentenrezept, ...) ist, dass sie, einmal geschaffen, heute fast umsonst jedem Menschen auf Erden zur Verfügung stehen können. Was für ein Reichtum!

    Aber halt, da war doch noch was? Richtig, das "geistige Eigentum". Es ist ja verboten, das alles einfach zu kopieren und zu verbreiten. Was für ein Irrsinn! Wir verbieten uns den eigenen Reichtum!

    Es gäbe tausend Möglichkeiten, geistig Arbeitende zu entlohnen, ohne das

    hergestellte Gut durch Kopierverbote künstlich zu verknappen. Z.B. Vereine zur Förderung von Künstlern, Spenden, Stipendien, staatlich geförderte Forschung und Entwicklung, Preise, kommunale Kulturförderung, Kulturvereine, usw., und das in allen möglichen Kombinationen. Wenn wir Kreativität fördern wollen, können wir das auf die vielfältigste Weise tun, ohne uns als Menschheit ins eigene Fleisch zu schneiden.

  • WW
    Werner Winkler

    Als Autor bin ich natürlich dafür, dass das Urheberrecht geschützt wird. Auch wenn es nur ein kleiner Scheck ist, der da von der VG Wort (die GEMA der Autoren) kommt, fühle ich mich dadurch doch in meiner Tätigkeit als Autor respektiert.

     

    Das gönne ich auch den Liederautoren.

  • W
    walther

    meine güte was für ein ekelhaftes weltbild hier vertreten wird von mit leser_innen. ich wundere mich wo das her kommt.

    warum wird auf künstlern rumgehackt. die entwickeln das, was die kurzen bei laune hält und darüber sind die großen doch auch froh. warum sollen die dafür nicht auch entlohnt werden? ihr wollt doch auch kohle für eure arbeit haben? selbständig arbeitende künstler haben sicherlich kein einfaches leben. das sollten sich die, sicherlich nicht mit selbständiger arbeit ihren lebensunterhalt verdienenden, mal vor augen halten. ist schon schön wenn so eine gehaltsabrechnung kommt. gibts halt nicht für alle! für die gibts dann anderes, so was wie die gema. verstanden?!

    ach ja, und für diejenigen die jetzt wollen das die kitas ihre eigenen lieder schreiben ein kleiner rat:

    nur komponisten können was komponisten können!

     

    viel spaß

    hochachhtungsvoll euer

    walther

     

    ps: wer schreibfehler findet darf sie behalten!

  • D
    drui

    Sehen wir es doch mal realistisch: Die GEMA sammelt von allen Bürgern ständig und überall - z.B. auch über den Verkauf von CD-Rohlingen und Brennern - Geld ein, wovon ein großer Anteil für ihre Bürokratie draufgeht. Vom Rest werden 95% an die "Künstler" bzw. deren Management ausgeschüttet, die auf irgendeinem beliebigen Hitsender innerhalb von drei Stunden Rotation gespielt werden. Alle anderen Künstler gehen mehr oder weniger leer aus. Kitas und wir alle subventionieren also Lady Gaga und Robbie Williams und sorgen dafür, dass die nicht verhungern und sich was Neues zum An- und Ausziehen kaufen können.

    Die Kinderliederschreiber, die vor vielen Jahrzehnten ein Lied geschieben haben, was irgendein geldgeiler Verlag vor weniger als 70 Jahren nochmal "neu und verbessert" aufgelegt hat, leben nicht mehr. Die GEMA ist eine Umverteilungsorganisation, die den Armen nimmt und den Reichen gibt.

  • AS
    Albrecht Schmiedel

    Das schöne an geistigen Werken (Lehrbuch, Kinderlied, Bauplan, Roman, Medikamentenrezept, ...) ist, dass sie, einmal geschaffen, heute fast umsonst jedem Menschen auf Erden zur Verfügung stehen können. Was für ein Reichtum!

     

    Aber halt, da war doch noch was? Richtig, das "geistige Eigentum". Es ist ja verboten, das alles einfach zu kopieren und

    zu verbreiten. Was für ein Irrsinn! Wir verbieten uns den eigenen Reichtum!

     

    Es gäbe tausend Möglichkeiten, geistig Arbeitende zu entlohnen, ohne das hergestellte Gut durch Kopierverbote künstlich zu verknappen. Z.B. Vereine zur Förderung von Künstlern, Spenden, Stipendien, staatlich geförderte Forschung und Entwicklung, Preise, kommunale Kulturförderung, Kulturvereine, usw., und das in allen möglichen Kombinationen. Wenn wir Kreativität fördern wollen, können wir das auf die vielfältigste Weise tun, ohne uns als Menschheit ins eigene Fleisch zu schneiden.

  • R
    Realo

    Die Forderungen der GEMA sind reine Abzocke und nicht gerechtfertigt, da bereits bezahlt,

    Warum?

    Eine Kopie wird mit einem Scanner und Drucker erstellt. Auf diese Geräte werden aber bereits Abgaben von der GEMA erhoben mit der Begründung dass man damit Kopien anfertigen kann. Also sind Kopien über derartige Geräte bereits abgegolten.

     

    Künstler die meinen, dass sie zu wenig verdienen, sollten schleunigst den Beruf wechseln!!! Die meisten sind den "Titel" eh nicht wert. Aber das ist eine andere Frage.

  • E
    elbröwer

    Ich wollte nach Deutschland und bin in der BRD gelandet. Ein Land das man mit einem Wort kennzeichnen kann: Kinderfeindlichkeit! Dem ordnet sich alles andere unter. Die Gema ist doch keine Ausnahme, die zuständige Ministerin würde im Zweifelsfall Kindern die Bonbons aus dem Mund klauen.

  • H
    Hagen

    Über die meisten Kommentare hier kann man nur den Kopf schütteln. Ich habe selber zwei Kinder im Kindergarten und meintetwegen könnten die dort gerne die doppelte GEMA Gebühr bezahlen, anstatt für über dreitausend Euro eine Matschanlage zu planen.

    Ein Mindestlohn für Lidl MItarbeiter (u.a.) dafür streitet der taz Leser gerne (und zu Recht)aber Komponisten sollen umsonst arbeiten?

    Beim Urheberrecht betrügen wir ja gerne - aber auch nur weil man nicht so leicht erwischt wird wie beim Ladendiebstahl.

    Und wenn sich jemand über den Sachverhalt beschweren will, dann über den Gesetzgeber und nciht über die GEMA. Die treibt nur das geld ihrer Mitglieder ein, die dafür einen Mitgliedsbeitrag entrichten müssen, und wohl ziemlich sauer wären, wenn die GEMA ihre Aufgaben nicht wahrnimmt.

    Und die Kopien sind natürlich in der Regel auch nicht für diie Kinder, sondern für die Erzieherinnen und Eltern. Letztens wurden in unserem Kindergarten zum Laternenumzug bestimmt an die 100 Kopien verteilt.

    Bevor man sich über etwas aufregt, sollte man sich erstmal sachkundig machen. Davon kann bei denmeisten Kommentaren hier leider nciht die Rede sein.

  • B
    bEn

    Ja, ja! Echt schlimm dieses Künstlerpack. Erst nervige Kinderlieder schreiben und dann auch noch Geld dafür haben wollen. Sollen die doch zu DSDS wenn sie unbedingt Geld verdienen wollen.

  • KS
    K. Schüttller

    Ich verstehe die Aufregeung nicht: Die KindergärtnerIn, die HortnerIn sogar die HausmeisterIn eines Kindergartens bekommen Geld für ihre Arbeit, die sie leisten, nur die KinderliedermacherInnen sollen plötzlich leer ausgehen und umsonst für den Nachwuchs arbeiten.

     

    Vielleicht verrät mir mal jemand, wovon die leben sollen. Ich glaube nicht, das sie im Supermarkt ihre Lebensmittel geschenkt bekommen oder der Vermieter auf die Miete verzichtet, nur auf die Aussage hin, sie schrieben ja schließlich - umsonst und nur für die Ehre - Kinderlieder für die Kindergärten.

     

    Ich habe den Eindruck, die Geiz- und "Billig-Billiger-Umsonst"-Fraktion hat eine neues Betätigungfeld gefunden und die Stammtisch-Runden im WEB folgen blind und den Verstand ausschaltend ihrem Pawloschen "Ich-auch"-Reflex.

  • ID
    Ingo Daniels

    Das es mit unserer Bildung, besonders mit den Bedingungen im Argen liegt, wissen wir. Doch was hier geboten wird: Ein Gesetz, mindestens eins, das den Anforderungen der Zeit nicht genügt, Grundlagen, die nicht bis zu Ende gedacht sind, nötige Änderungen, die eine Lobby durch ihren Beitrag zu verhindern versuchen wird. Vielleicht noch die 0/8/15 Aussage: Sollen sie lieber zahlen als Gerichtskosten ausgeben.

    Und ihr wollt euch zur Menschheit zählen?

    Ein derzeitiges, staatliches Recht durchzusetzen scheint einfach, doch dieses auf die derzeitigen und zukünftigen Erfordernisse für alle Seiten zu bringen, das verlangt Arbeit mit Denken und Einfühlung.

    Das schafft nicht nur ihr nicht, sondern auch oft der Gesetzgeber nicht. Die Rechtsanwälte freuts.

  • E
    Erasmus

    Bei dem ganzen Aufschrei hat niemand sich Gedanken gemacht das trotz aller Frühförderung die meisten 3-5 Jährigen nicht lesen können. Daher würden höchstens kopien für die Erzieher entstehen. Wenn die 56€ im Jahr zu viel sind können Sie ja aus dem original Liederbuch vorsingen. Die sollten in jeder guten Kita schon vorhanden sein. Sonst hilft bestimmt die nächste Bibliothek.

  • M
    Musiker

    Als Kind und Jugendliche/r jahrelanger Musikunterricht, weil man sonst die Aufnahmeprüfung am Konservatorium oder der Musikhochschule nicht besteht, dann – je nach Spezialisierung und/oder Instrument drei bis fünf Jahre lang ein teures Studium, in dem wir übrigens als Musikstudenten ständig angehalten wurden, die originalen Noten zu kaufen. Wenn man das alles geschafft hat, schlägt man sich mit Tanzmusik, Musikunterricht, als Orchestermusiker/in (übrigens sehr schlecht bezahlt) oder mit Auftrags-Kompositionen durch. 99 Prozent der Musiker und Musikerinnen sind und bleiben arme (idealistische) Schweine, verdienen kaum 1.000 Euro im Monat, saisonal auch deutlich weniger, (siehe Statistiken der Künstersozialkasse) und freuen sich über und brauchen jeden einzelnen Euro von der GEMA – insbesondere, wenn sie es denn wagen, bei diesen Hungerlöhnen eine Familie zu gründen. Die meisten Musiker haben übrigens nicht einmal das Geld, um ihre Kinder in die Kita zu schicken und mitsingen zu lassen. Wer hier also so laut rummeckert über die GEMA und laut "Abzocke" schreit, der sollte einfach mal die Klappe halten, weil er vom Leben eines Musikers oder einer Musikerin nicht die Bohne Ahnung hat!

  • B
    babam

    die kindergärtnerInnen sollten sich aus protest eigene lieder ausdenken und mit den kindern singen. fördert die eigene kreativität und hält ihnen solche handaufhalter vom hals :)

  • S
    soeinquark

    Ist doch nix weiter als ein Zwangsabgabe und sinnloser Mehraufwand. Die Erzieherin in den Kitas verdienen sowieso nicht so viel.

     

    Die GEMA sollte abgeschafft werden, wenn sie so einen Mist macht.

     

    Schämen sie sich Herr Krauß!

  • N
    N.Eggert

    Herr Krauß, Ihnen stehen noch die Kirchen offen!

    Was für ein Markt. Schon dran gedacht!

  • X
    xyvw23_3

    Na gut,

    dann werden künftig entweder stabile Notenbüchlein gekauft

    und bleiben (wie die anderen Bücher auch) im Kindergarten

     

    oder es werden einmal (lizensierte) Kopien gefertigt und anschließend laminiert,

    die halten dann sehr lange und die Umwelt wäre auch entlastet.

     

     

    Ich kann mir vorstellen, dass die Ursprünge dieses Gesetztes schon rund achzig Jahre zurückreichen und ursprünglich dafür sorgen sollten, dass "unerwünschtes" Liedgut leichter auszumerzen war.

     

    Würdet ihr Journalisten das mal recherchieren?

  • MM
    mit Majo

    "Wir sind einfach gesetzlich dazu verpflichtet, die Rechte der Urheber zu schützen. Dazu brauchen wir eine Liste der kopierten Lieder und ihrer Autoren. Aber in der Zeit, in der die Erzieherin fünfundzwanzig Kopien zieht, kann sie nebenher auch kurz Titel und Autor auf eine Liste schreiben."

     

    Wir sind einfach deutsch, wir sind so deutsch, deutscher gehts nicht.

  • F
    Flötist

    Endlich wird klar, zu welchen Auswüchsen das deutsche Urheberrecht führt! Dieses "Recht" widerspricht jedem natürlichen Rechtsempfinden und auch der Vernunft. Bitteschön: welche "Schöpfungshöhe", welcher kreativer Höhenflug steckt in einem Computer-Notensatz, mit dem Liederbücher gedruckt werden. Ein weiteres Indiz für die Abzocke der Urheberechtsgesellschaften: es gibt freie Musik, da ihre Urheber nicht in einer Verwertungsgesellschaft organisiert sind - es gibt aber von diesen Gesellschaften keine Mitgliederlisten, um freie Musik erkennen zu können. Schlimmer noch: diese Gesellschaften ziehen Gebühren von Musik der Nichtmitglieder ein und bereichern sich daran. Es wird Zeit, den kuriosen Begriff des "geistigen Eigentums" neu zu definieren und den Urheberrechts-Wildwuchs zu beseitigen!

  • L
    Leser

    Ich finde es wenig informativ, dieser Lobbyargumentation ein Forum zu bieten. Den Vorgang kann man auch kritiker einordnen, vgl. Niggemeier:

    http://www.stefan-niggemeier.de/blog/der-kindergarten-als-rechtsfreier-raum/

  • P
    p3t3r

    "Deshalb machen wir den Kindergärten gemeinsam mit der Gema ein günstiges Angebot" = welches sie nicht ablehnen können.

     

    man könnte es auch erpressung nennen

     

    und wieso bekommen staatliche und kirchliche kita's 20% und freie nicht????

     

    gema ist ein sch.....verein

  • L
    Luisa

    Das Problem ist nicht die Gema, sondern die Künstler die der GEMA beitreten. Nur für diese Künstler sammelt die GEMA Gebühren ein. Sollte man bedenken, bevor man auf der GEMA rumhackt.

  • MS
    M. Schneider

    Eine weitere bürokratische und in dem Fall perverse Vorschrift/Gesetz in unserm' Lande !

     

    Für kulturelle Bildung/Erziehung Gebühren für Lyrik, Film und Bilder zu zahlen ist doch Schwachsinn! Wir wollen doch an die nachfolgenden Generationen etwas weitergeben!? Nein, das bremser wir erstmal aus!

     

    In den Kitas geht es da schon los und zieht sich durch bis ins Studium!

    Bloß nicht fÖrdern, immer nur schön fOrdern ! =(

  • JL
    Jürgen Lorenz

    Zum Thema freie Lieder folgender Link:

    www.kinder-wollen-singen.de

  • KF
    KITA- Freund

    Krank und eine Schande für Deutschland der "Verein".

     

    Da muss eine Pasuchalsumme vom Staat gezahlt werden, dass reicht dann!

  • T
    thogo

    Falls die VG Musikedition Lesekurse für die Noten + Liedtexte für die Kinder organisiert bin ich bereit das mein Kleiner dann auch die Gebühren dafür zahlt. Vorher NICHT.

     

    BTW - für Advents und Weihnachtslieder gab es dieses Jahr eine schöne Aktion um "freie" Lieder bereit zu stellen (http://mkzä.de/588).

     

    Sollte es auch für sonstige kindgerechte Lieder geben...

  • HA
    Hubert A.

    abgesehen davon, daß die Buchführung über die kostenpflichtigen Lieder eben nicht so einfach ist, denn auch alte gemeinfreie Lieder (wie O Tannenbaum), die neu gesetzt worden sind (das Notenblatt ist schließlich auch geschützt) und/oder die modifiziert wurden, müssen offenbar gemeldet werden. Recherche und unnötige Schreibarbeit geht von der Betreuungszeit ab oder bedeutet unbezahlte Mehrarbeit.

     

    Außerdem tolle Preise Herr Krauß, ca. 10 Cent pro Kopie ist ja teurer als die Kopie im Copyshop an sich! Durch die Geräteabgabe der Kopierer werden die kopierten Werke außerdem doch schon pauschal abgegolten, wird da jetzt zweimal kassiert?!

     

    Zudem: eine wirklich kleine Kita mit drei Gruppen a 12 Kindern benötigt bei lediglich 15 Liedern im Jahr (!) schon 540 Kopien für die Eltern (zum Mitsingen oder Nachsingen zuhause) zzgl. der Kopien für die ErzieherInnen ergeben in dieser Minimalrechnung schon mehr als 500 Kopien, was dann schon erheblich teurer wird, als die besagten 56 EUR, was Ihnen nicht viel erscheint, einer kleinen Kita finanziell aber doch Probleme macht und an anderer Stelle fehlt.