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Unwetter in SpanienVersorgung mit Obst und Gemüse kaum beeinträchtigt

Das schwere Unwetter werde vielleicht Kakis in Deutschland kurz verteuern, erwartet die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung. Aber nicht viel.

Gerettete Bananen nach der katatrophalen Flut in Spanien in der Nähe von Valencia, 1. November Foto: Nacho Doce/reuters

Berlin taz | Die Überschwemmungskatastrophe in Spanien wird Deutschlands Versorgung mit Obst und Gemüse einer Behörde zufolge nur wenig beeinträchtigen. „Das Unwetter in Spanien (Raum Valencia, Murcia, Almería) wird sich insgesamt nicht deutlich auf die Preise auswirken, da diese bereits vorab feststanden“, teilte die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) auf Anfrage der taz mit. Es könnte dennoch wegen Transportproblemen weniger Ware, insbesondere spanische Kakis, geben, „was zu leichten Preiserhöhungen und zu einer verkürzten Kakisaison führen kann.“

Man müsse auch mit einer „kurzfristigen, leichten Verknappung von Fruchtgemüse (Gurken, Zucchini und Paprika), Kohl und Eisbergsalat“ rechnen. Dadurch könnten die Preise für einige Gemüsesorten aus dem Hauptanbaugebiet Almería/El Ejido sowie für Eisbergsalat und Kohl aus der Region Murcia im November vorübergehend „leicht ansteigen“, die Importe nach Deutschland könnten sich verzögern. Gleiches gelte für Mandarinen/Clementinen und Orangen, die im November traditionell die Export-Saison mit vorwiegend valencianischer Ware starten.

Valencia ist laut BLE die bedeutendste Anbauregion für solche leicht zu schälende Zitrusfrüchte („Easy Peeler“) sowie Orangen und Kaki. Spanien ist demnach Europas größter Produzent von Obst und Gemüse. Bei den Exporten nach Deutschland liege es mit Abstand vor Italien auf Platz eins, bei Gemüse etwa gleichauf mit den Niederlanden. 2023 importierte Deutschland den Angaben zufolge 980.000 Tonnen Frischgemüse und 690.000 Tonnen Frischobst aus Spanien.

Das spanische Agrarministerium teilte am Montag mit, dass es noch auf eine erste Schätzung der durch das Unwetter verursachten Schäden in den landwirtschaftlichen Betrieben warte. Die Regionalregierung von Andalusien hatte schon vergangenen Donnerstag erklärt, dass nach einer vorläufigen Schätzung mehr als 4.200 Hektar in Gewächshäusern im Westen Almerias betroffen seien, zusätzlich zu 60 Hektar im Almazora-Tal und zu 2.000 Hektar mit Zitrusfrüchten in der Region Gualdalhorce in Málaga.

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1 Kommentar

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  • Da haben wir ja Glück, dass wir uns auf die anderen Länder verlassen können, die uns mit Lebensmitteln versorgen.



    Da können wir ja weiterhin unsere Landwirtschaft schwächen und somit bewusst die Produktion reduzieren. Dann kaufen wir eben noch mehr zu aus anderen Ländern, wo es oft niedrigere Umweltstandards gibt.