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Unverbremt: Moritz Pöbler über Sexismus beim WKKeine Regeln, kein Anstand

Die Nachrichten sind vorbei, weg vom Deutschlandfunk, hin zur – Facebook-Seite des Weser-Kuriers. Eine Tageszeitung, im September 1945 von Hans Hackmack gegründet. Bodenständig-provinzielle Inhalte, im Briefkasten, online oder auf Facebook:

„Auto fliegt in Obergeschoss eines Hauses“

Der Bericht von DPA klingt – interessant. Ein Wachmacher. Mehr davon! Jetzt aber wird der Beitrag vom Weser-Kurier wie folgt anmoderiert:

Bevor ihr fragt: Es saß keine Frau am Steuer ;-)

Grundgesetz, Artikel 5, schreibt für den Käse-Kurier – so wird der Weser-Kurier von Jugendlichen manchmal genannt – keinen Anti-Sexismus vor. „Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten.“ Seiner Funktion als Presseorgan kommt der Käse-Kurier durch „zeitgemäße“ Angebote nach – das ist dann wohl auch der Sexismus auf Facebook: Frauen wird unterstellt, sie könnten schlecht Auto fahren, auf das Klischee wird sich affirmativ bezogen, ein modernes Rollenverständnis negiert.

Wer sich an solchen „Witzen“ stört, kann aber sicher folgenden Aufschrei nachvollziehen:

„Hä? Hä? Hä? Hä? Hä? Hä? Hä? Hä? Hä? Hä? Hä? Hä? Hä? Hä? Hä? Hä? Hä? Hä? Hä? Hä? Hä? Hä? Hä? Hä?

Moritz Pöbler ist nicht Chefredakteur des Weser-Kuriers. Ähnlichkeiten zu dessen Glosse über Sexismus der Musik beim Jugendsender „Bremen Next“ sind zufällig.

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