Unterm Strich:
Die Entscheidung der Stadt Leverkusen über die Zukunft des renommierten Museums Morsbroich wird sich noch Monate hinziehen. Der Stadtrat werde sich erst nach den Sommerferien damit befassen, sagte eine Sprecherin der Stadt auf Anfrage. Bis dahin sollten auch noch Vorschläge der Bürger und der Politik geprüft werden.
Wirtschaftsprüfer der Gesellschaft KPMG hatten das Ende des 1951 eröffneten Kunstmuseums vorgeschlagen, damit das hoch verschuldete Leverkusen seine Sparvorgaben erfüllen könne. Mit Schließung und Verkauf der Sammlung könnten fast 780.000 Euro pro Jahr eingespart werden.
Am Samstag wollten zahlreiche Kulturvereine durch die Innenstadt ziehen und gegen die Sparvorschläge protestieren. Im Stadtrat Leverkusen gibt es großen Widerstand gegen die Schließung des Museums. Das drohende Aus für Morsbroich hatte eine Protestwelle von Künstlern, Museen, Verbänden und Landespolitikern ausgelöst. Auch Gerhard Richter, Deutschlands bedeutendster Künstler, machte sich öffentlich für den Erhalt stark. Morsbroich macht immer wieder durch hochkarätige Ausstellungen auch überregional von sich reden.
Der Schriftsteller Michael Kleeberg hat gestern in Weimar den mit 15.000 Euro dotierten Literaturpreis der Konrad-Adenauer-Stiftung erhalten. Seine literarische Meisterschaft liege „in ebenso eleganten wie eindringlichen Gesellschaftsporträts unserer Gegenwart“, begründete die Jury ihre Entscheidung. Weiter lobte sie, dass seine Werke „der Identität des europäischen ‚Mutbürgers‘ auf den Grund gehen, der sich mit dem globalisierten Fortschritt abgefunden hat, aber weiterhin des Trostes von Kunst und Metaphysik bedarf“. Die Laudatio hielt der Intendant der Berliner Staatsoper Unter den Linden, Jürgen Flimm.
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