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Unterm Strich

Der Hannelore-Greve-Literaturpreis 2016 der Hamburger Autorenvereinigung geht an den Schriftsteller Hanns-Josef Ortheil. Er gehöre „zu den vielseitigsten, bildungsfreudigsten deutschen Schriftstellern überhaupt“, heißt es in der Begründung der Jury. Ortheil wurde 1951 in Köln geboren und lebt in Stuttgart und Wissen an der Sieg. Zwei ältere Brüder starben im Zweiten Weltkrieg durch Bomben, zwei weitere Brüder überlebten die Geburt nur wenige Tage. Seine Mutter hatte durch die Schrecken des Krieges ihre Sprache verloren und bis er sieben Jahre alt war, sprach auch er kein einziges Wort. Sein umfangreiches Werk umfasst vor allem Romane und Essays („Die große Liebe“, „Faustinas Küsse“, „Die Erfindung des Lebens“), in denen er sich mit Aspekten der bundesrepublikanischen Wirklichkeit, der Herkunftsfamilie und der Nachkriegsgeschichte auseinandersetzt. Der Hannelore-Greve-Literaturpreis ist mit 25.000 Euro dotiert und wird im Wechsel mit dem Walter-Kempowski-Literaturpreis alle zwei Jahre vergeben. Zu den bisherigen Preisträgern gehören etwa Siegfried Lenz, Arno Surminski und Herta Müller. Der Preis wird im Rahmen eines Festaktes im September in Hamburg verliehen.

Der chilenische Filmregisseur Ricardo Larraín ist am Montag im Alter von 58 Jahren gestorben, wie Chiles Kulturminister Ernesto Ottone mitteilte. Larraín war einer der Wegbereiter des neuen chilenischen Kinos in den Jahren nach dem Ende der Diktatur von Augusto Pinochet (1973–1990). Larraíns Debütfilm „La Frontera“ (1991) über das Schicksal eines Verbannten zur Zeit der Militärdiktatur wurde von der Berlinale mit einem Silbernen Bären bedacht. Noch 2014 dreht er den Film „El niño rojo“. Nach Angaben der Zeitung La Tercera erlag Ricardo Larraín einer schweren Krebserkrankung.

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