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Unterm Strich

Geradezu als Muster an Weltoffenheit erscheint demgegenüber die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung, die am Samstag in Leipzig ihre diesjährigen Preisträger bekanntgegeben hat: Es handelt sich um die im März in New York gestorbene Verlegerin, Übersetzerin und Lektorin Helen Wolff, die „für ihr mutiges und kundiges Engagement, mit dem sie die deutsche Literatur in Amerika bekanntgemacht hat“, geehrt wurde (zusammen mit Kurt Wolff hat sie 1941 in NY Pantheon Books gegründet). Der parallel vergebene Übersetzungspreis ging an den Münchner Anglisten und Sprachwissenschaftler Werner von Koppenfels. Die Jury rühmte an dessen Übersetzungen (vor allem barocker Literatur) aus dem Englischen, Französischen und Spanischen einen „deutschen Stil, in dem Scharfsinn und Unbekümmertheit, hoher Ernst und bewegliche Laune sich die Waage halten“.

Bröckers und die Hanfgemeinde wird's freuen: Ebenfalls am verflossenen Wochenende haben „Wissenschaftler und Politiker“, wie es bei dpa immer so schwergewichtig heißt, auf der 167. Hauptversammlung des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels in Potsdam umweltbewußtes Handeln bei der Buchproduktion, mehr noch: eine Ökologie des Buches gefordert. Allerdings hieß die Alternative für die anwesenden Experten, u.a. auch Staatssekretär Clemens Stoetmann vom Bundesumweltministerium, bislang nicht Hanf, sondern Recycling.

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