piwik no script img

Unterm Strich

Der französische Autor und Mitterrand-Biograph Jean-Edern Hallier ist am Sonntag im Alter von 60 Jahren gestorben. Wie die Polizei mitteilte, erlitt er während einer Radfahrt in Deauville in der Normandie eine Gehirnblutung. 1992 hatte er die kritische Biographie „L'Honneur Perdu de Francois Mitterrand“ (Die verlorene Ehre des Francois Mitterrand) verfaßt.

Das Walter-Felsenstein-Archiv wird von der Stiftung Archiv der Akademie der Künste in Berlin übernommen. Auf einen entsprechenden Vertrag hätten sich am Sonntag Vertreter der Felsenstein-Erben und des Kultursenators sowie Akademie-Präsident Walter Jens geeinigt, teilte die Akademie der Künste mit. Walter Felsenstein gilt als einer der Begründer des neuzeitlichen Musiktheaters. Jens wertete den Vertrag als Grundlage einer umfassenden Dokumentation des deutschen Musiktheaters nach 1945 im Archiv der Akdemie der Künste.

Abteilung Preise: Der Regisseur Helmut Dietl erhält für seinen Film „Rossini oder die mörderische Frage, wer mit wem schlief“ den diesjährigen Ernst-Lubitsch-Preis. Die satirische Komödie habe ein brillantes Drehbuch und „ein hochklassiges, exzellent geführtes Schauspielerensemble“, begründete der Club der Berliner Filmjournalisten seine Entscheidung am Wochenende. Dietls Film schildert das Leben der Stammgäste in dem Restaurant „Rossini“, für die das Lokal zur Bühne ihrer Selbstdarstellung wird – erotische Verquickungen inklusive. Zusammen mit dem Autor Patrick Süskind erhielt Dietl im November für „Rossini“ bereits den Drehbuchpreis 1996 des Bundesinnenministers. Der Ernst-Lubitsch-Preis wird am 29. Januar überreicht, dem Geburtstag des aus Berlin stammenden Regisseurs.

Helmut Lachenmann erhält den mit 250.000 Mark dotierten internationalen Musikpreis der Ernst-von-Siemens-Stiftung. Das Kuratorium würdigte den 1935 in Stuttgart geborenen Künstler als bedeutendsten deutschen Komponisten der Generation nach Hans Werner Henze und Karlheinz Stockhausen. Am 26. Januar bringt die Hamburger Staatsoper Lachenmanns erste Oper „Das Mädchen mit den Schwefelhölzern“ zur Uraufführung. Die „Musik mit Bildern“, für die Achim Freyer die Bühne gestaltet hat, verknüpft Hans Christian Andersens Märchen mit der Biographie von Gudrun Ensslin.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen