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Unterm Strich

Der Bund wird nach Aussage von Innenminister Manfred Kanther (CDU) keine zusätzlichen Mittel für die Europäische Kulturstadt Weimar 1999 bereitstellen. Sie bleiben in dem vorgesehenen Rahmen, sagte Kanther am Freitag bei seinem Besuch im Panorama Museum Bad Frankenhausen (Kyffhäuserkreis). Die Vorbereitungen bezeichnete Kanther nach Überwindung der Anfangsschwierigkeiten als „gut geordnet“. Land und Bund werden nach Angaben des Thüringer Wirtschaftsministeriums den Ausbau der Infrastruktur Weimars bis 1999 mit insgesamt 490 Millionen Mark fördern. Die Gelder sollen in Verkehrsprojekte und Vorhaben des Städtebaus fließen. Die Kosten für die geplanten Kulturprojekte bis 1999 werden auf rund 50 Millionen Mark geschätzt.

Der Regierende Bürgermeister von Berlin, Eberhard Diepgen (CDU), will den Wiederaufbau der Museumsinsel in der Hauptstadt nach einem Bericht der Berliner Morgenpost (Sonntagausgabe) mit Hilfe einer 20-Mark-Sondermünze beschleunigen und hat sich deshalb an Bundeskanzler Helmut Kohl (CDU) gewandt. Da die Sanierung nach der gegenwärtigen Planung frühestens im Jahr 2014 abgeschlossen ist, befürchte Diepgen ein „langjähriges optisches Gefälle zwischen den teilweise ruinenhaften Bauwerken auf der Museumsinsel und den modernen beziehungsweise aufwendig restaurierten Regierungsbauten“.

Diepgens Bemühungen blieben dem Blatt zufolge zunächst ohne Erfolg. Kohl ließ dem Regierenden Bürgermeister über seinen Staatsminister Anton Pfeiffer (CDU) im August mitteilen, daß er den Münzen-Vorschlag „trotz erneuter eingehender Prüfung“ nicht unterstützt. Pfeiffer beruft sich auf den Bundestag, der „die Zweckbindung von Haushaltsmitteln weiterhin grundsätzlich ablehnt“.

Diepgen will dennoch „in dieser Sache hartnäckig“ bleiben, wie er der Zeitung sagte. „Wenn der Bund bereits in Berlin wäre, würde er erkennen, welche herausragende Bedeutung die Museumsinsel hat.“ Sollte sich der Bund zur Herausgabe der Münze entschließen, rechnet Diepgen mit Einnahmen von mindestens 50 Millionen Mark.

Der Regisseur Helmut Dietl will einen zweiteiligen Fernsehfilm über den Mord an dem bayerischen Volksschauspieler Walter Sedlmayr drehen. Wie Dietl der in München erscheinenden Blickpunkt Film sagte, realisiert er die Produktion für Sat.1. Weiterhin habe er mit dem Sender einen Zweiteiler über die Loreley und das Moskauer Emigrantenhotel Lux in der NS-Zeit vereinbart. „Es handelt sich nicht nur um Fernsehproduktionen, sondern auch um Kinofilme, die in Lizenz zu einem Sender gehen“, erklärte Dietl zu seinen auf etwa fünf Jahre angelegten Vereinbarungen mit Sat.1. Für Dietl ist der Fall Sedlmayr eine „sehr interessante Geschichte, die sehr viel über die Medien“ aussage.

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