: Unterm Strich
US-Behörden haben in der Nacht zum Donnerstag in New York zwei Gemälde von Egon Schiele aus der österreichischen Sammlung Leopold beschlagnahmt. Die Kunstwerke „Tote Stadt III“ und „Bildnis Wally“ werden von Nachfahren jüdischer Opfer des Nazi-Regimes beansprucht. Sie sind der Meinung, die beiden Gemälde, die im Rahmen einer Schiele- Ausstellung gezeigt wurden, seien ihren Familien von den Nazis geraubt worden und daher unrechtmäßig im Besitz des Wiener Kunstsammlers Rudolf Leopold. Der Leiter der Stiftung Leopold, Klaus Schröder, bezeichnete am Donnerstag morgen im Rundfunk das Vorgehen der US-Behörden als „vollkommene Willkürlichkeit“.
Akin Adesokan ist raus aus dem Gefängnis. Wie der westdeutsche PEN mitteilte, ist der seit 2 Monaten inhaftierte nigerianische Schriftsteller und Journalist seit Anfang Januar wieder auf freiem Fuß und bereits in die Redaktion der Zeitung Post Express zurückgekehrt. Laut Adesokan ist die Haft „unangenehm, aber nicht ungewöhnlich“ gewesen. In einem Brief an den Militärherrscher Sani Abacha verlangt das PEN-Zentrum jetzt ebenfalls die Freilassung des Rechtsanwalts Ogaga Ifowodo und anderer Inhaftierter.
Der Vorsitzende der zwischenstaatlichen Kommission für deutsche Rechtschreibung, Gerhardt Augst, hat die neuen Vorschläge zur Rechtschreibreform gegen Kritik verteidigt. Daß nun in einigen Fällen die alte Schreibweise gültig bleiben soll, bedeute keine Reform der Reform, sagte Augst am Donnerstag im Deutschlandradio Berlin. Bis zum Jahr 2005 würden ohnehin alte und neue Schreibweisen parallel nebeneinander existieren. Im Laufe von etwa zehn Jahren werde die Schreibgemeinschaft im Einzelfall dann selbst entscheiden, welche Schreibweise sie vorziehe, so Augst.
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