: Unterm Strich
Bei der Diskussion über das „Denkmal für die ermordeten Juden Europas“ in Berlin wird der Deutsche Bundestag nur beratend tätig sein. Es sei Sache der Träger, Bundesregierung, Senat und Förderkreis, welcher Entwurf realisiert wird, betonte der SPD-Bundestagsabgeordnete Peter Conradi am Montag im Deutschlandfunk. Der Bundestag werde darüber „sicher keine Debatte führen“. Conradi vertrat die Auffassung, daß die Entwürfe in der zweiten Wettbewerbsrunde stärker seien als die in der heftig umstrittenen ersten Runde. Allerdings kritisierte er, daß immer noch ein „übergroßes Grundstück“ dafür vorgesehen sei.
Der DEFA-Regisseur Ralf Kirsten ist am Freitag im Alter von 67 Jahren in Berlin verstorben. Seine größten Erfolge hatte Kirsten mit Filmen wie „Auf der Sonnenseite“, „Beschreibung eines Sommers“ und „Mir nach, Canaillen“, in denen Manfred Krug spielte. Sein 1965/66 gedrehter Film „Der Verlorene Engel“ nach Franz Fühmanns Novelle wurde nach vielen Änderungen erst 1971 aufgeführt. Auch die Verfilmung des Romans „Eine Pyramide für mich“ von Karl-Heinz Jakobs 1974/75 war kulturpolitisch umstritten. Große Beachtung fand Kirsten mit seinen letzten Arbeiten über Clara Zetkin (1986) und Käthe Kollwitz (1987).
Nachdem die Meldung von seinem Tod bereits am vergangenen Donnerstag in mehreren Zeitungen erschienen und danach widerrufen worden war, ist der Jazzgitarrist Attila Zoller nun doch am Sonntag im US-Bundesstaat Vermont im Alter von 70 Jahren gestorben. Das teilte seine Tochter Alicia aus dem Vermont Jazz Center mit, das ihr Vater gegründet hatte. Der in Ungarn geborene Zoller lernte schon als Vierjähriger das Geigenspiel, später wechselte er zur Trompete und mit 18 Jahren zur Gitarre. In den 60er Jahren arbeitete er mit Benny Goodman, dem Schlagzeuger Chico Hamilton und dem Flötisten Herbie Mann zusammen.
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