: Unterm Strich
Auch und gerade in Zeiten des Krieges sind Ehrungen, die richtigen, für die richtigen Leute sinnvoll: Der diesjährige Erasmus-Preis geht an die Menschenrechtskommissarin der Vereinten Nationen, die frühere irische Präsidentin Mary Robinson. Robinson hat sich als Präsidentin für die Rechte von alleinerziehenden Frauen und Minderheiten eingesetzt. Als erstes Staatsoberhaupt Irlands besuchte sie Großbritannien und auch das britisch verwaltete Nordirland. Die 54jährige wurde nach ihrer Amtszeit im September 1997 UN-Menschenrechtskommissarin.
Der Preis ist nach dem niederländischen Humanisten Desiderius Erasmus aus dem 16. Jahrhundert benannt und mit 270.000 Mark dotiert. Er wird alljährlich für herausragende Leistungen auf sozialem, kulturellem oder wissenschaftlichem Gebiet verliehen.
Wir werden näheres noch darüber berichten. Vorab nur soviel: Eine zweieinhalbstündige Reise durch Österreichs Geschichte und Innenleben der vergangenen 100 Jahre, die Johann Kresnik in seinem jüngsten Stück „Wiener Blut“ unternommen hat, fand nur zwiespältige Aufnahme beim Publikum. In ihrer „lustig-verbrecherischen Farce“, die am Donnerstag abend im Wiener Burgtheater Premiere hatte, zimmerten Kresnik und seine Dramaturgin Uschi Otten anhand von Originalzitaten eine Collage über Verdrängung und Zerstörung, mit Kaiserin Sisi, na klar, aber auch dem Bombenattentäter Franz Fuchs.
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