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Unterm Strich

Mit Puccinis „Turandot“ ist am Donnerstagabend die Oper von Barcelona sechs Jahre nach einem Großbrand wieder eröffnet worden. Die Premiere im neuerbauten Gran Teatro del Liceo, das am 31. Januar 1994 durch ein Feuer völlig zerstört worden war, galt als kultureller Höhepunkt des Jahres.

Der Wiederaufbau kostete rund 210 Millionen Mark. Mit 2.320 Sitzplätzen ist das 1847 gegründete Liceo das zweitgrößte Opernhaus Europas nach der Bastille-Oper in Paris. Für die neue Saison sind bereits 90 Prozent aller Aufführungen ausverkauft und 15.000 Dauerkarten abgesetzt worden.

Die am Mittwoch gestorbene portugiesische Fado-Sängerin Amalia Rodrigues, die bislang politisch als eher rechts galt, hat in der Vergangenheit Geld an die Kommunistische Partei ihres Landes (PCP) gespendet. Das zumindest hat der portugiesische Literatur-Nobelpreisträger José Saramago behauptet, der seit 1969 der PCP angehört. Die im Alter von 79 Jahren gestorbene Sängerin hatte mit der rechtsgerichteten Diktatur (1926 – 1974) stets in bestem Einvernehmen gelebt. Demgegenüber erklärte Saramago: „Die Diktatur hat Amalia ausgenutzt. Man darf die Sängerin nicht mit dem Regime identifizieren. Die Realität ist komplizierter.“ Über die Summe der Zuwendungen wollte Sramago allerdings nicht sprechen. Die PCP lege grundsätzlich die Herkunft von Spenden nicht offen.

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