: Unsere Gesellschaft ist sexistisch
betr.: „Pro Status quo“ von Tanja Krienen, taz.mag vom 22. 9. 07
Ich finde es, sowohl im Sinne der Sexismusdebatte, denn Frau Krienen ist selbst in dem taz-Artikel ungeheuer sexistisch, als auch im Sinne der Offenheit für Lebensweisen jenseits und zwischen der/den Geschlechtergrenzen, als auch natürlich für den Kenntnisstand über Transsexualität in der taz-Leserschaft extrem wünschenswert, dass ihr auf die Kommentare eingeht und eine kontroverse Debatte über die von Frau Krienen so unsäglich dargestellten Themen in der Zeitung ermöglicht – das mindeste wäre in meinen Augen eine Art Gegendarstellung oder ergänzende Bemerkung, dass irrtümlich der Eindruck erweckt wurde, Tanja Krienen repräsentiere die Sicht der Transsexuellen. Schöner wäre, ein wenig fundierte Recherche zum Thema zu betreiben und deren Ergebnisse zu veröffentlichen.
Liebe taz, es gibt auch Transmänner, ja, und es gibt schwule Transmänner und lesbische Transfrauen und es gibt eine Transgenderbewegung, die versucht, die Konventionen, wie Männer und wie Frauen zu sein haben, aufzuweichen und zum Teil einen spielerischen Umgang mit Geschlecht zu erreichen. Diese Leute machen mit ihrem Leben auch darauf aufmerksam, wie sexistisch unsere Gesellschaft immer noch und wieder ist. Ich empfehle zum kurzen Überblick für das, was ich meine, einen Blogeintrag:http://genderterror.blogspot.com/2007_07_01_archive.html#3193580609333789395
HANNES RUDOLPH, THEATERREGISSEUR, Zürich