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Unmenschliche Bedingungen

betr.: „Rezepte für die Prärie“ (Wirtschaftsinstitute empfehlen harte Einschnitte im Osten), taz vom 19. 6. 02

Die aus Ihrem Kommentar folgenden Fragen sind tatsächlich: „Wer sollte das verantworten?“ und „Wie soll das den Leuten begreiflich gemacht werden“?

Menschen wandern in großer Zahl aus dem Osten in den Westen Deutschlands, weil sie sich dort einen höheren Lebensstandard, „ein besseres Leben“, erhoffen. Zu Recht, das zeigen verschiedene, nicht ausschließlich wirtschaftliche Determinanten. Und jetzt soll eben dieser Trend damit gestoppt werden, dass die Entlohnung der Arbeit im Osten offiziell auf einem niedrigen Niveau festgeschrieben wird und weitere ihrer Rahmenbedingungen „liberalisiert“ werden?

Demnächst soll dort also zu niedrigeren Löhnen, kürzeren Kündigungsfristen – allgemein in (noch) größerer Unsicherheit und Unzufriedenheit – gearbeitet werden. „Als im Westen“, muss dann noch ergänzt werden.

Da überlegt frau/man es sich bestimmt zweimal, ob sie/er dieses Ambiente verlassen möchte! Im Westen wird zwar nach denselben unmenschlichen Regeln gearbeitet, aber immerhin auf quantitativ höherem Niveau. GILLES RENOUT, Bremen

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