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Uni am Internet

■ Ein neues Pilotprojekt erprobt das virtuelle College in den Hörsälen

Amerikaner sind uns immer etwas voraus. Während hier gerade mal die Trimm-dich-Pfade zu Joggingbahnen wurden, demonstrierten in den USA schon die ersten militanten Nichtraucher gegen ihre qualmenden Zeitgenossen. Ähnlich in Sachen Technik. Virtuelle Vorlesungen sind in den Unis zwischen New York und Honululu schon fast nichts Besonderes mehr. Doch jetzt gibt es Vergleichbares auch hier. Im Sommersemester startet in Berlin und Brandenburg ein Pilotprojekt: das Virtual College. Hier können neun Universitäten der Region mit 500 Studenten Unterricht am Bildschirm erproben. „Das Virtual College greift nur das auf, was ohnehin schon vorhanden war“, sagt der Berliner Publizistikdozent Ulrich Lange, der das Projekt mit einem Kollegen aus Frankfurt (Oder) ins Leben gerufen hat. Gemeint sind damit nicht nur die offenen Unis in den USA, sondern auch die Lernangebote innerhalb des Internet.

Die 57 Veranstaltungen im ersten Semester drehen sich vor allem um die neue Technik. Aber auch andere Fachbereiche beteiligen sich am Virtual College: Slawisten oder Kulturwissenschaftler sind genauso dabei wie Mediziner oder Sozialwissenschaftler. „Unser Wunsch ist eine Zusammenarbeit aller Fachbereiche“, sagt Lange.

Das Virtual College wird die Kommunikation im Hörsaal um einiges erweitern. Komplizierte Sachverhalte können während der Seminare direkt von Spezialisten via Bildtelefon erklärt, zu Interviewpartnern direkt Kontakt hergestellt werden. Forschungsergebnisse stehen im Internet jedem zur Verfügung.

Trotz Sponsoren und Unterstützung der Telekom – kostenlos wird das virtuelle College nicht sein. Denn Telefonieren kostet nun mal Geld. „Welche Dimensionen das Ganze einmal haben wird“, sagt Ulrich Lange, „ist noch gar nicht abzusehen.“ Falk Zielke

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