piwik no script img

Unentschieden bei Italien-RumänienBuffon rettet die Azurri

Der Weltmeister zeigt sich stark verbessert, erreicht gegen Rumänien aber trotzdem nur ein 1:1. Torhüter Buffon hält den Topfavoriten im Turnier, indem er einen Elfmeter von Mutu abwehrt.

Behielt nicht immer den Durchblick: Italiens Kapitän Alessandro (r.) - Torschütze Panucci (l.) schon eher. Bild: ap

Der neue Kapitän war guter Hoffnung gewesen. Wenn der Druck am höchsten ist, so Alessandro del Piero, würde Italien seine besten Leistungen abliefern. Und tatsächlich: Mit der Kapitänsbinde am Arm des 33-Jährigen und einer radikal veränderten Aufstellung zeigte sich die italienische Nationalmannschaft am Freitag im Züricher Letzigrund stark verbessert und vor allem sehr viel engagierter. Trotzdem aber reichte es gegen Rumänien nur zu seinem 1:1-Unentschieden. Der Weltmeister darf nun zwar weiter hoffen, die Chancen aber, sich fürs Viertelfinale zu qualifizieren, sind nicht wirklich gestiegen.

RUMÄNIEN - ITALIEN

Rumänien: Lobont - Contra, Tamas, Goian, Rat - Radoi (25. Dica)- F. Petre (59. Nicolita), Codrea, Chivu - Mutu, D. Niculae Italien: Buffon - Zambrotta, Panucci, Chiellini, Grosso - Pirlo, de Rossi - Camoranesi, Perotta (57. Cassano), del Piero (77. Quagliarella) - Toni

Schiedsrichter: Tom Henning Övrebö

Zuschauer: 31.000 (ausverkauft)

Tore: 1:0 Mutu (55.), 1:1 Panucci (56.),

gelb: Mutu (42.), Pirlo (61.), Goian (72.),

Besonderheiten: Buffon parriert Elfmeter von Mutu (81.)

Italiens Trainer Roberto Donadoni hatte seine Ankündigung wahr gemacht und seine Mannschaft im Vergleich zum 0:3 gegen die Niederlande auf gleich fünf Positionen verändert. Barzagli, Di Natale, Ambrosini und Materazzi mussten auf der Bank Platz nehmen. Stattdessen brachte der italienische Trainer von Anfang an den Hoffnungsträger del Piero im Sturm. In der Viererkette nominierte Donodoni ausgerechnet Giorgio Chiellini, den jüngsten im italienischen Aufgebot, aber eben auch den Spieler, der Abwehrchef Fabio Cannavaro im Training spielunfähig getreten hatte.

Diese veränderte Mannschaft begann demonstrativ offensiv und versuchte, die Rumänen unter Druck zu setzen. So ergaben sich schnell Chancen für del Piero per Kopf (9. Minute) und Luca Toni, der knapp an einer Flanke vorbei segelte (13.). Es entwickelte sich ein überraschend munteres Spiel mit klar verteilten Rollen. Die Italiener, die gewinnen mussten, rannten an und erspielten sich in der ersten Hälfte ein deutliches Plus an Ballbesitz (60:40 Prozent). Die Rumänen dagegen standen tief, lauerten auf Konter und schossen doch fast ebenso oft aufs Tor (7:9 Torschüsse).

Diese Taktik wäre beinahe aufgegangen, als Mutu die italienische Viererkette überlief und allein vor dem Tor auftauchte, aber an Gianluigi Buffon scheiterte (15.). Nur fünf Minuten später landete ein abgefälschter Freistoß von Daniel Niculae am italienischen Pfosten. Allerdings waren die Rumänen auch im Glück, als ein Kopfballtor von Toni in der Nachspielzeit der ersten Hälfte wegen vermeintlichem Abseits nicht gegeben wurde.

Die optische Überlegenheit des Weltmeisters setzte sich in Halbzeit zwei zunächst fort, bevor sich die Ereignisse überschlugen: Die Rumänen gingen in der 55. Minute in Führung, als Mutu in eine katastrophale Kopfballrückgabe von Gianluca Zambrotta spritzte und Buffon keine Chance ließ. Doch die Italiener konnten nur eine Minute später durch Christian Panucci kontern, der eine Kopfballvorlage seines Innenverteidigerkollegen Chiellini über die Linie drückte.

Von da an wogte das Spiel hin und her. Die Italiener kamen zu weiteren Chancen durch Daniele De Rossi (74.) oder Zambrotta (79.), die Rumänen blieben gefährlich durch Niculae (70.). Doch Buffon musste dem Weltmeister schließlich sogar den einen Punkt retten, als er einen Elfmeter von Mutu parierte (81.). Panucci hatte Niculae im Strafraum zu Boden gerissen.

Beide Mannschaften haben nun noch Chancen aufs Viertelfinale. Doch während die Rumänen mit einem Sieg gegen Holland am kommenden Dienstag ihr Schicksal selbst in der Hand haben, muss Italien auch bei einem Erfolg gegen Frankreich hoffen auf ein günstiges Ergebnis im anderen Gruppenspiel.

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen

0 Kommentare

  • Noch keine Kommentare vorhanden.
    Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!