Und wieder ein Dementi: Es gibt keine Verweigerung
■ Statt eines Chaos konstatiert Reinhard Strömer in der Kulturverwaltung ganz normale Anpassungsprozesse
Der Artikel „Die wunderbarste Sache der Welt“ von der gestrigen Ausgabe enthält Aussagen, die ich ergänzen, richtig stellen oder kommentieren möchte:
1.In der Kulturverwaltung (sofern mit dem Begriff Kulturabteilung und k.m.b. gemeint sind) gibt es kein Chaos. Vielmehr ist die Zusammenarbeit von Kulturabteilung, k.m.b., Kultureinrichtungen und (Kultur)-Politikern für alle Beteiligten Neuland. Daher müssen hierfür die rechtlichen Grundlagen, Zielsetzungen und Verfahrenswege noch geklärt werden. Der Zeitplan für die nächsten Schritte in diesem Prozess ist in der letzten Deputationssitzung mitgeteilt worden.
2. Es gibt keine Verweigerung von Mitarbeitern der Verwaltung bei der Zusammenarbeit mit der k.m.b. Die Mitarbeiter der Verwaltung sorgen in Absprache mit der k.m.b. dafür, dass diese Zusammenarbeit im Inte-resse der Einrichtungen geregelt wird und die jeweiligen Kompetenzen abgegrenzt werden.
3. Es trifft nicht zu, dass die Kulturabteilung nicht mit der k.m.b. zusammenarbeitet. Das Gegenteil ist der Fall. Dass zu dem Museums-Workshop der k.m.b. kein Mitarbeiter der Abteilung erschienen ist, hat andere Gründe: Die Leitung des Museumsreferates ist seit einem Jahr nicht besetzt. Die kommissarische Leiterin war zu diesem Termin kurzfristig in einer dringlichen Angelegenheit zur Staatsrätin gerufen worden. Die Referentin war im Urlaub, eine andere kompetente Vertretung war kurzfristig nicht zu organisieren.
4. Die Einrichtungen müssen ihre Zahlen nicht doppelt abliefern.
5. Es gibt keine Verdoppelung von Strukturen in der k.m.b. und der Kulturabteilung, es gibt in der Kulturabteilung keine Unterabteilungen für Controlling und Planung, es wird auch in Zukunft keine geben.
Die Zusammenarbeit von k.m.b. und Verwaltung setzt aber voraus, dass ihre Strukturen arbeitsteilig korrespondieren, so dass z.B. in der Kulturabteilung jemand dafür zuständig ist, einen Controllingbericht der k.m.b. anzunehmen und, falls erforderlich, für die Behandlung in Deputation, Senat oder Bürgerschaft aufzubereiten.
6. Die Berichterstattung der taz zur kulturpolitischen Situation in Bremen lese ich meistens mit Vergnügen und intellektuellem Gewinn. Allerdings scheint mir, dass Sie den Darstellungen der diversen Akteure immer öfter Platz einräumen, ohne sie durch eigene Recherchen zu prüfen und zu ergänzen.
Daraus resultiert ein mittlerweile etwas stereotypes Muster von Angriff und Verteidigung, bei dem der Verteidiger – weil immer etwas hängen bleibt – meist schlechte Karten hat, es sei denn er geht zum Gegenangriff über und heizt die eh schon aggressiv überreizte Stimmung weiter auf.
Reinhard Strömer/Leiter der Kulturabteilung
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