piwik no script img

Und der Schiedsrichter hat schuld

■ Baseball: ETV Knights schlagen die Elmshorn Alligators

„Das ist deutscher Baseball: Sie schlagen nach Bällen, nach denen sie nicht brauchen, aber nicht nach denen sie müßten, und dann geben sie dem Schiedsrichter die Schuld!“ Mit diesen harschen Worten kommentierte US-Schiedsrichter Donald Howard die Begegnungen zwischen den ETV Hamburg Knights, Dritter der 1. Bundesliga Nord, und dem Tabellenletzten Elmshorn Alligators am Sonnabend. Zwar gewannen die Knights beide Spiele mit 19:9 und 8:0, aber was die rund 50 ZuschauerInnen auf dem Sportplatz Brummerskamp in Eidelstedt sahen, war gewiß kein Highlight der Saison.

In den ersten drei Durchgängen (Innings) des ersten Spieles dominierten die hanseatischen Ritter und bauten sich einen Vorsprung von 8:0 auf. Als der Werfer (Pitcher) der Knights, Matthias Klünder, im vierten Inning ein Formtief durchmachte und den Feldspielern etliche Fehler unterliefen, schnappten die Elmshorner Echsen zu und gingen mit neun Runs ihrerseits in Führung. Mit der Einwechslung von National-Pitcher Nils Buschke stabilisierte sich das Spiel jedoch wieder zugunsten der Knights, die im Gegenzug elf Runs machten und mit einem 10-Punkte-Vorsprung (Ten-Run-Rule) einen vorzeitigen Sieg erkämpften.

Im zweiten Spiel hatten die Alligators noch weniger Chancen. Knights-Coach Brandon Bombard, aus Boston/Massachusetts eingeflogen, setzte Star-Pitcher Andrew Kohlar ein, dessen gewohnt souveräne Leistung wesentlich dazu beitrug, daß die Elmshorner höchstens bis zum zweiten Base vorrückten und keinen einzigen Run erzielten. Obwohl das Feldspiel der Alligators von Überwürfen und Unsicherheiten beim Fangen gezeichnet war, blieb die Ausbeute der Ritter bescheiden – sie gewannen 8:0.

Während die Knights damit ihren Tabellenplatz festigten und sich den Play-Offs nähern, rückt der Klassenerhalt für Aufsteiger Elmshorn zunehmend in unerreichbare Ferne. Vereinssprecher Oliver Knaack stellte auch sichtlich entnervt fest: „Nun wird es wirklich eng!“ Edwin Feindt

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen