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Unbemannte TötungsflugzeugeGrüne fürchten Drohnen-Bewaffnung

Das Verteidigungsministerium holt ein Angebot für die Drohne Predator B ein, die leicht kampffähig gemacht werden kann. Grüne rügen: Man muss eine Debatte führen.

Wie man die Luftwaffe kennt, schafft es der 500-Millionen Euro-Hawk bestimmt nicht plangemäß 2016 in die Luft. Bild: ap

BERLIN taz | Möglicherweise bekommt die Bundeswehr nun doch noch ihre Lieblingsdrohne: die Predator B. In der Antwort auf eine kleine Anfrage der Grünen erklärt das Verteidigungsministerium, man habe beschlossen, „ein Angebot für die Beschaffung von unbemannten Luftfahrzeugen Predator B einzuholen“. Eine Kaufentscheidung sei aber erst im Herbst zu erwarten, schreibt Verteidigungs-Staatssekretär Christian Schmidt (CSU) in dem Papier, das der taz vorliegt.

Die Predator („Raubtier“) wurde schon vor Jahren von der deutschen Luftwaffe gewünscht. Sie ist ein Produkt der US-Firma General Atomics und wird, mit Hellfire-Raketen bestückt, von den USA in Afghanistan und Pakistan eingesetzt.

Doch die Bundeswehr bekam 2009 zunächst die israelische Aufklärungsdrohne Heron, die zusammen mit Rheinmetall entwickelt wurde. Einige Rüstungsexperten vermuteten, es handle sich dabei um ein Kompensationsgeschäft für den Kauf deutscher U-Boote durch Israel. Denn die Predator sei viel besser. Die Heron wurde dann aber bloß geleast.

„Unverantwortlich“

Nun aber könnte sie von der Predator in ihrer unbewaffneten Version abgelöst werden. Den Grünen gefällt dieser Wechsel nicht. „Offenbar will die Bundeswehr mit dem Nachfolgesystem des Heron Drohnen erwerben, die ohne Probleme bewaffnet werden können“, erklärte die grüne Rüstungspolitikerin Agnieszka Brugger der taz.

„Ich halte es für völlig unverantwortlich, ein neues Waffensystem einzuführen“, ohne dass es eine ausreichende Debatte darüber gegeben habe, wofür die Drohnen eingesetzt werden sollten. Die Bundeswehr benutzt etwa in Afghanistan neben der Heron auch andere Aufklärungsdrohnen, Luna und KZO. Letztere sind allerdings Winzlinge im Vergleich zur rund vier Tonnen schweren Predator mit einer Spannweite von 20 Metern.

Eine amerikanisch-europäische Riesendrohne, Euro Hawk mit einer Spannweite von 40 Metern, wird aber bereits bei der Wehrtechnischen Dienststelle für Luftfahrzeuge im bayerischen Manching, gleich nebenan vom mitentwickelnden Konzern EADS, getestet. Sie soll als Spionagedrohne ab 2016 eingesetzt werden.

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6 Kommentare

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  • UK
    Ulrich Kaiser

    Die ganze Debatte um die angebliche Immoralität von Drohnen-Angriffen ist im größten Maße heuchlerisch. Man mag Krieg in Gänze als unmoralisch ansehen (als gutes Recht in einer freien Gesellschaft, wenn auch sicherheitspolitisch naiv), man mag Luftangriffe durch bemannte Flugzeuge (vgl. die Nonsens-Debatte um das angebliche "Kunduz-Massaker" auf deutschen Befehl hin) als besonders verwerflich darstellen. Warum aber soll der im Grunde genommen noch selektivere (und damit Kollateralschäden WEITGEHEND vermeidende) Drohnenangriff in eine besondere Kategorie der Amoralität oder Immoralität fallen, wie die hitzigen Debatten in pawlowscher Manier immer dann belegen, wenn nur der Begriff "Drohne" fällt?

  • D
    D.J.

    Typisches grünes Pseudo-Betroffenheitsgefasel: Auch Bomben und Raketen sind unbemannt - der Unterschied ist, dass sie wahlloser umbringen. Verdammte Heuchelei - gerade in Erinnerung an den Kosovokrieg.

  • M
    menschenfreund

    ...Den Grünen gefällt dieser Wechsel nicht. „Offenbar will die Bundeswehr mit dem Nachfolgesystem des Heron Drohnen erwerben, die ohne Probleme bewaffnet werden können“, erklärte die grüne Rüstungspolitikerin Agnieszka Brugger der taz...

    Bewaffnete Streitkräfte zu besitzen und zu führen, erfordert stets ein hohes Maß an Verantwortung. Das ist keine Erfindung der Grünen. Ihr gerecht zu werden, ist ständige Aufgabe.

    Es muß aber die Frage erlaubt sein, ob, und wenn ja wieviele deutsche Soldaten Opfer der "Zurückhaltung" im Waffeneinsatz in Afghanistan geopfert wurden.

  • Z
    Zag

    und täglich grüßt die scheinheiligkeit...

     

    diese drohne erweitert das geballte tötungsreportoire der bundeswehrmacht doch nur um ein winziges neues element. das ist eine politische herangehensweise an eine thematik die nur zur verblödung und ablenkung taugt (obwohl sie staatspolitisch immanent kosequent erscheint). der gehalt dieser hier sich anbahnenden "debatte" für die bevölkerung kann jetzt schon mit null komma null beziffert werden. als ob das die entscheidene frage wäre, als ob ein kauf mehr oder weniger irgendetwas an der prinzipiell kriegsbejahenden und kriegsbewährten außenpolitik dieses nache einfluss strebenden staates ändern würde, an der die partei die grünen tag täglich rumbasteln und für die sie miteinsteht...

     

    zuerst sollte man sich die deutschen zwecke klar zumachen die hinter so einer aufrüstung stehen, dann braucht man auch nicht mehr mit solchen absoluten nebensächlichkeiten seine zeit verschwenden. die haben es sich nämlich in sich und weniger die drohnen.

  • H
    Huch

    Die Grünen sind schon eine verlogene Bande. Erst zwei kriege beginnen, dann aber "huch" schreien wenn sich die Soldaten bewaffnen wollen. Die altlinke Doppelmoral stinkt zum Himmel. Ohne ihre Unterstützer in den Medien gäbe es die Grünen zurecht nicht mehr. Leider wählen die meisten Journalisten Grüne. Es gibt auch fast keine Redaktion ohne altlinke Sesselfurzer oder zumindest nachgeklonten Nachwuchs. Gut, daß die alten Medien verschwinden.

  • SG
    skeptischer Gast

    Die Grünen fürchten sich doch auch vor Papierfliegern, die könnten einem schließlich ins Auge fliegen.

     

    Manche sind eben erst zufrieden, wenn unsere Armee keine Waffen mehr hat oder gar ganz abgeschafft wurde.