Umweltschutz: Weniger Müll beim Feiern
Die Grüne Liga, die Berliner Stadtreinigungsbetriebe (BSR) und der Senat wollen weniger Abfall bei Großveranstaltungen. Auf die freundliche Art.
Die Grüne Liga will mit mehr Beratung die immensen Müllmengen bei Großveranstaltungen mindern. Unterstützt von Senat und Berliner Stadtreinigung (BSR) hat der Verein daher ein Pilotprojekt zu "abfallarmen Großveranstaltungen" gestartet. Den Angaben zufolge fallen bei Ereignissen wie dem Marathon und dem Karneval der Kulturen jährlich 1.600 Tonnen Müll an. "Natürlich ist die jährliche Gesamtmüllmenge Berlins mit 1,4 Millionen Tonnen wesentlich höher, aber es geht auch um Sensibilisierung", sagte BSR-Sprecherin Sabine Thümler.
Weniger Abfall erleichtere die Arbeit der BSR in den umliegenden Straßen, so die Sprecherin. Zudem geht es wohl auch darum, Kosten zu sparen. Die 90.000 Euro, mit denen das Unternehmen das Projekt unterstützt, dürften einen Bruchteil der Kosten für Müllbeseitigung ausmachen. Die Gelder kommen aus dem Förderfonds Trenntstadt Berlin. Seit 20 Jahren gibt es eigentlich schon für Großveranstalter umweltfreundliche Auflagen vom Land. Diese beinhalten im Wesentlichen drei Punkte: Getränke und Speisen sollen in Mehrwegbehältern verteilt werden. Zucker und Mayonaise dürfen nicht in Portionsverpackungen angeboten werden. Mülltrennung mit Wertstoffsammlung ist ein Muss. Doch ob die Einhaltung kontrolliert wird, liegt im Ermessen eines Bezirks. Und genau darin besteht das Problem. Laut einer Studie der Stiftung Naturschutz Berlin kontrolliert außer Spandau bislang kein Bezirk die Umsetzung der Auflagen und der Kenntnis der Veranstalter darüber. So stapeln sich bei vielen Großveranstaltungen immer noch die Einwegbecher.
Die grüne Liga setzt hier auf Kooperation mit den Veranstaltern. "Es geht nicht um Kontrolle", sagt der Geschäftsführer Stefan Richter. Die Liga berät die Veranstalter kostenfrei und will mit ihnen gemeinsam Konzepte erarbeiten.
Lesen gegen das Patriarchat
Auf taz.de finden Sie eine unabhängige, progressive Stimme – frei zugänglich, ermöglicht von unserer Community. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Frauen und Krieg
Krieg bleibt männlich
Ergebnis der Sondierungen
Auf dem Rücken der Schwächsten
Schwarz-Rote Finanzen
Grüne in der Zwickmühle
Vertreibung von Palästinensern
Amerikaner in Gaza
Schwarz-rote Sondierungen abgeschlossen
Union und SPD wollen gemeinsam regieren
Wechseljahre
Ich glaube, ich mag mich so sehr wie noch nie