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Umtauschaktion

Das Antidiskriminierungsbüro geht einkaufen, zahlt mit Chipkarten von Flüchtlingen und gibt ihnen Bargeld

„Bringt Rucksäcke und Geld mit“ – eine etwas ungewöhnliche Aufforderung am Ende eines Demonstrationsaufrufs. Doch die von dem Berliner Antidiskriminierungsbüro und der „Initiative Konsumfürfreiesfluten“ gestern Nachmittag initiierte Aktion war auch nicht alltäglich.

Zunächst versammelten sich etwa achtzig Personen, davon zwanzig Flüchtlinge, zu einer Kundgebung vor einem Extra-Markt in der Potsdamer Straße. Flüchtlingsinitiativen und antirassistische Gruppen kirtisierten, dass viele Berliner Bezirksbehörden Flüchtlingen statt Bargeld nur noch Gutscheine und Chipkarten ausgehändigen.

Da diese nur in wenigen Läden akzeptiert werden, entstehen den Flüchtlingen regelmäßig hohe Fahrtkosten. Es gibt auch keine Restgeldrückgabe. Gleichzeitig bekommen die Sozialämter eine genaue Auflistung aller Einkäufe.

„Die Chipkarte wird zum totalen Kontrollinstrument, das nach Gutdünken von Sachbearbeitern gesperrt werden kann“, lautete die Kritik. Profitieren würde davon allein das Unternehmen Infracard, welches Terminals an die Läden verkauft und die Chipkarten herstellt. Es bekommt zwei bis drei Prozent des Umsatzes.

Nach der Kundgebung gingen die DemonstrantInnen im Supermarkt antirassistisch shoppen. Sie bezahlten ihre Einkäufe mit den Chipkarten und zahlten den Flüchtlingen das Geld aus.

PETER NOWAK

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