■ Umstrittene Amnestie zurückgenommen: Slowakei: Keine Gnade für Kováč-Entführer
Bratislava (AP) – Der slowakische Ministerpräsident Mikulas Dzurinda hat eine umstrittene Amnestie seines Vorgängers Vladimir Mečiar rückgängig gemacht. Darin hatte Mečiar die Verantwortlichen für die Entführung des Sohnes des damaligen Präsidenten und für das Scheitern eines Referendums 1997 über die Nato-Mitgliedschaft begnadigt. „Die Verantwortlichen hätten nicht glauben sollen, daß Mečiars Amnestie sie für immer schützen würde“, sagte Dzurinda. Michal Kováč war 1995 in Bratislava entführt worden. Gerüchten zufolge war der slowakische Geheimdienst SIS in den Fall verwickelt. In dem Referendum 1997 sollte ursprünglich sowohl über die Nato-Mitgliedschaft der Slowakei als auch über den Modus der Präsidentenwahl abgestimmt werden. Einen Tag vor dem Termin ordnete Mečiar an, daß das Votum auf die Frage der Nato- Mitgliedschaft beschränkt werde. Daraufhin scheiterte das Referendum an der geringen Beteiligung. Verantwortlich: der damalige Innenminister Gustav Krajči.
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