piwik no script img

Ukrainische Pilotin in russischer HaftSawtschenko im Hungerstreik

Die Soldatin protestiert damit gegen ihre Haft. Sie war in einem umstrittenen Mordprozess zu 22 Jahren Gefängnis verurteilt worden. Es ist bereits ihr zweiter Hungerstreik.

Das Lächeln war ihr noch nicht vergangen: Die Pilotin bei einer gerichtlichen Anhörung in Moskau im März 2015 Foto: dpa

Moskau dpa | Aus Protest gegen ihre andauernde Haft in Russland ist die ukrainische Soldatin Nadeschda Sawtschenko erneut in Hungerstreik getreten. Die 34-Jährige war in einem umstrittenen Mordprozess zu 22 Jahren Haft verurteilt worden und wird möglicherweise gegen russische Soldaten ausgetauscht, die in der Ukraine einsitzen. Die Pilotin habe das Essen und Trinken eingestellt, sagte ihr Anwalt Mark Fejgin am Mittwoch der Agentur Interfax zufolge. „Leider gelang es auch ihrer Schwester nicht, sie davon abzuhalten“, ergänzte er.

Die Ukraine und westliche Partner – darunter die Bundesregierung – fordern die Freilassung von Sawtschenko. Ein Gericht befand sie am 22. März 2016 für schuldig, bei Kämpfen zwischen der ukrainischen Armee und prorussischen Separatisten vor zwei Jahren Mörserfeuer auf Zivilisten gelenkt zu haben. Dabei starben zwei russische Reporter.

Sawtschenko behauptet, nach Russland verschleppt worden zu sein. Die Offizierin war Medienberichten zufolge schon vor anderthalb Jahren länger als 40 Tage in Hungerstreik und wurde von russischen Gefängnisbehörden zwangsernährt.

Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko hatte mehrfach bekräftigt, Sawtschenko gegen inhaftierte Russen austauschen zu wollen. In Moskau kann nach Kreml-Angaben nur Präsident Wladimir Putin über einen solchen Schritt entscheiden.

Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen

Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

1 Kommentar

 / 
  • Ach das Mädchen 'Sawstchenko' würde Genschman sagen.