Uefa-Urteil zum Drohnenspiel: Punktloser Sieg für Serbien
Das EM-Qualifikationspiel Serbien gegen Albanien wurde abgebrochen, weil eine Drohne mit großalbanischer Flagge über dem Feld flog. Die Uefa bestraft beide Verbände.
NYON/BELGRAD dpa | Die Uefa hat das Skandalspiel in der EM-Qualifikation zwischen Serbien und Albanien nachträglich mit 3:0 für Serbien gewertet. Gleichzeitig teilte die Europäische Fußball-Union am Freitag aber mit, dass Serbien diese drei Punkte wieder abgezogen werden. Damit haben beide Teams jeweils dieselbe Punktzahl wie vor der Partie, die am 14. Oktober beim Stand von 0:0 abgebrochen wurde.
Beide Verbände wurden von der Uefa mit einer Geldstrafe von 100.000 Euro belegt. Die Serben müssen zudem ihre nächsten beiden Heimspiele am 14. November gegen Dänemark und am 4. September 2015 gegen Armenien in der Ausscheidung für die EM in Frankreich 2016 vor leeren Rängen austragen. Diese Entscheidung traf die Disziplinarkommission.
Beide Verbände können dagegen noch Einspruch einlegen. Die Partie der Serben gegen Albanien in Belgrad war abgebrochen worden, nachdem in der 42. Minute eine Drohne mit einer großalbanischen Flagge über das Stadion hinweggeflogen war.
Serbiens Stefan Mitrovic vom SC Freiburg hatte die Fahne an sich gerissen, albanische Spieler waren daraufhin auf ihn losgegangen. Danach waren serbische Zuschauer aufs Spielfeld gestürmt und hatten albanische Akteure attackiert. Das Spiel wurde nicht wieder angepfiffen.
Der albanische Fußball-Verband FSHF will das Uefa-Urteil und die 0:3-Niederlage im Skandalspiel gegen Serbien nicht hinnehmen. Die Entscheidung sei „enttäuschend und ungerecht“, sagte Verbandschef Armand Duka am Freitag und kündigte an: „Wir werden Einspruch dagegen einlegen und unsere Rechte einfordern.“
Das von der Disziplinarkommission der Europäischen Fußball-Union gefällte Urteil werde keinem gerecht, ergänzte Duka. „Heute gab es keine Gerechtigkeit für das, was im Stadion passiert ist“, schrieb der albanische Regierungschef Edi Rama im Kurznachrichtendienst Twitter. Auch der serbische Verband war mit dem Urteil nicht einverstanden. „Ich bin nicht zufrieden, mehr möchte ich jetzt nicht sagen“, erklärte Vizepräsident Goran Milanovic der Nachrichtenagentur Beta.
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