Überwachung durch Verfassungsschutz: „Reichsbürger“ unter Beobachtung
Der Inlandsgeheimdienst nimmt die „Reichsbürger“ künftig auf Bundesebene ins Visier. Derzeit interessieren sich nur einige Landesbehörden für die Gruppierung.
Nach dem tödlichen Angriff eines Anhängers der Bewegung in Franken vom Oktober hatte das Bundesinnenministerium angekündigt, eine Beobachtung der „Reichsbürger“ durch das Bundesamt zu prüfen. Der 32-jährige Polizist war von dem „Reichsbürger“ niedergeschossen worden, drei weitere Beamte wurden verletzt. Der Vorfall löste eine Debatte über den Umgang mit der Bewegung aus.
Erkenntnisse über die „Reichsbürger“ gibt es vor allem bei den Landesverfassungsschutzbehörden, im jüngsten Jahresbericht des Bundesamtes wird die Bewegung jedoch nicht erwähnt.
Die „Reichsbürger“ behaupten, das Deutsche Reich würde noch immer bestehen und erkennen die Bundesrepublik nicht an. Schätzungen zufolge gibt es deutschlandweit eine niedrige dreistellige Zahl an Anhängern, einige sind im Polizeidienst.
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