: Überflieger
In kilometerlange Müllhalden verwandeln sich die rheinischen Autobahnen zur Sommerszeit. Mehr als 12.000 Tonnen Wohlstandsmüll laden Urlauber, die ihrem Ferienziel entgegensteuern, auf Autobahnraststätten ab. Bis zu 30 Kubikmeter Abfall würden außerdem auf jedem Autobahnkilometer entlang der Strecke eingesammelt, teilte der Lanschaftsverband Rheinland mit.
Vom 21. bis 29.Januar findet in Stuttgart wieder die Internationale Ausstellung für Caravan, Motor, Touristik (CMT) statt. Insgesamt 624 Aussteller zeigen eine breite Angebotspalette vom Motorcaravan über das Luxusmobil bis hin zum einfachen Zelthering. Auch dieses Jahr wird wie schon 1987 Südafrika nicht an der Messe teilnehmen dürfen. „Nicht aus politischen Gründen“, wie die Pressestelle der Stuttgarter Messeleitung mitteilte, sondern „zum Schutz der Besucher und Aussteller“. 1986 hatte es rund um den Südafrikastand Proteste gegeben. Im Gegensatz zu den Verantwortlichen der Internationalen Tourismusbörse in Berlin, die hartgesotten trotz alljährlicher Proteste an der Teilnahme Südafrikas festhalten, zeigen die Schwaben Konsequenz.
Boom bei Urlaubsvideos. Die bunten Bilder der Reiseprospekte sind out. In sind Kassetten über die Reiseziele USA (besonders Kalifornien), Mexiko, Kenia, Türkei. Das Reiseziel wird durch Kassette aus einer der 4.000 Videotheken zwischen Garmisch und Flensburg schon vorher abgecheckt. Mittlerweile beginnen Buchverlage, gleichzeitig mit ihren Reiseführern in Buchform auch Videos zu produzieren.
Winterurlaub ist nach Angaben des Bundesverbands deutscher Banken derzeit in Italien am billigsten. In einer Mitteilung erklärte der Bankenverband, von den vier klassischen Winterurlaubsländern Schweiz, Österreich, Frankreich und Italien biete das letztere den Bundesbürgern am meisten fürs Geld.
Doch „bei aller Liebe zur südlichen Sonne ist Deutschland als Urlaubsland unschlagbar“, meint zumindest der Präsident des Deutschen Fremdenverkehrsverbandes Rudolf Eberhard. Die Bundesbürger tragen seiner Ansicht nach zuviel Geld ins Ausland. 1988 gaben sie rund 43 Millionen Mark aus. Doch trotz dieser „unbefriedigenden Situation“ gehe es mit dem bundesrepublikanischen Tourismusgeschäft aufwärts. Kurzreisen und Städtetourismus in heimatlichen Gefilden werden nach Angaben des Verbandes immer beliebter.
ed
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen