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Überfall auf Sowjet-Bürger

■ Autoknacker übergossen Opfer mit Benzin und steckten es an / Sie gaben sich als Zivilpolizisten aus

Berlin (taz/dpa) - Ein sowjetischer Staatsbürger ist am Sonntag vormittag im Westberliner Stadtteil Charlottenburg Opfer eines brutalen Verbrechens geworden. Der 56jährige Mann, vermutlich ein Tourist, wurde von Unbekannten in einem Industriegebiet auf offener Straße mit Benzin überschüttet und angezündet. Der Mann aus Moskau erlitt nach Polizeiangaben Brandverletzungen zweiten und dritten Grades am linken Arm und an den Händen.

Der 56jährige war gegen 10 Uhr morgens in der Charlottenburger Gaußstraße von einem jungen Mann, der sich als Zivilpolizist ausgab, aufgefordert worden, sich auszuweisen. Während der Unterhaltung bemerkte der Berlin -Besucher, daß zwei andere Männer den Kofferraum seines Wagens ausräumten. Einer der Täter nahm dann den Benzinkanister aus dem Kofferraum und schüttete dem Überfallenen den Kraftstoff ins Gesicht.

Die Flüssigkeit lief dem Sowjetbürger über Arme und Hände und wurde von einem der Männer in Brand gesetzt. Das Trio ließ den hilflosen, in Flammen stehenden Mann allein zurück und flüchtete. In der am Sonntagvormittag relativ unbelebten Straße, an der ein Gaswerk und eine Kleingartenkolonie liegen, blieb der Überfall so gut wie umbemerkt. Die von der taz befragten KleingärtnerInnen registrierten nicht einmal den Einsatz der Feuerwehr, die den Verletzten ins Krankenhaus brachte. Nach Angaben der Polizei haben PassantInnen nicht eingegriffen. Bis zum Montag fehlte von den gewalttätigen Autoknackern, die das Opfer als „um die 20 Jahre alt“ beschrieb, noch jede Spur. Auch über die Hintergründe des Verbrechens an dem Sowjetbürger, der immer noch im Krankenhaus liegt, konnte die Polizei nichts näheres sagen.

kotte

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