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US-Vizepräsident Joe Biden über WaffenEinfach mal nach draußen schießen

Die US-Debatte über das Waffenrecht hält an und US-Vizepräsident Biden betont die Vorzüge eines Gewehrs. Ausgerechnet auf der Website eines Elternmagazins.

Worte statt Waffen: Joe Biden. Bild: ap

WASHINGTON afp | Ausgerechnet US-Vizepräsident Joe Biden, der nach dem Amoklauf von Newtown mit der Suche nach Möglichkeiten zur Eindämmung der Waffengewalt betraut wurde, hat die Vorzüge eines Gewehrs im Haus gelobt.

„Wenn du dich schützen willst, beschaffe dir eine doppelläufige Flinte“, erklärte Biden am Dienstag in einem Facebook-Forum der Zeitschrift Parents Magazine. Diesen Rat habe er einst seiner Frau Jill gegeben, um sich in ihrem abgelegenen Haus im Bundesstaat Delaware zu schützen.

„Jill, wenn es ein Problem gibt, geh auf den Balkon, nimm diese doppelläufige Flinte und feuere zwei Schüsse nach draußen“, wurde Biden weiter zitiert. Ein halbautomatisches Sturmgewehr sei für einen solchen Fall gar nicht nötig, „denn in Wirklichkeit braucht man keine 30 Schüsse“. Außerdem seien Sturmgewehre schwieriger zu handhaben.

Mit seinen Ausführungen wollte Biden die Leser davon überzeugen, dass auch zum Selbstschutz keine halbautomatischen Sturmgewehre nötig sind.

Nach dem Amoklauf von Newtown Mitte Dezember, bei dem ein junger Mann mit einem Sturmgewehr unter anderem 20 kleine Kinder in einer Grundschule erschossen hatte, hatte US-Präsident Barack Obama seinen Stellvertreter damit beauftragt, Maßnahmen zur Eindämmung der Waffengewalt vorzuschlagen.

Das Weiße Haus setzt sich unter anderem für ein Verbot von Sturmgewehren und von besonders großen Magazinen ein. Insbesondere viele Republikaner im Kongress sperren sich gegen ein schärferes Waffenrecht und verweisen auf das in der US-Verfassung festgeschriebene Recht auf das Tragen von Waffen.

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4 Kommentare

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  • G
    gundi

    tz, tz , taz,

    was rufst Du doch mit einfachsten medialen Mitteln die urtümlichsten Gestalten aus den dunkelsten Büschen?! ...

  • M
    muh

    biden lobt waffen? so ein schwachsinn, das ist doch einer der top-entwaffnungsadvokaten in den usa. ich hoffe die us-bürger werden für ihre rechte kämpfen und sich nicht so einfach entwaffnen lassen. schlimm genug das ein so wichtiges recht wie das auf privaten waffenbesitz im großteil des rests der zivilisierten welt nicht existiert. der zweite verfassungszusatz war dazu da der bevölkerung zugang zu militärischen waffen zu ermöglichen, das sollte auch wieder der fall werden (ist es z.Z. nicht, militärische (=vollautomatische) waffen sind seit 1986, bis auf marginale restbestände, DeFacto illegal.

    wer sich jetzt über die vielen toten durch das unverantwortliche recht auf waffen aufregt, dem sei ein blick in die schweiz empfohlen. waffen töten nicht, menschen töten.

     

    doppelläufige flinten in ländlichen gebieten? also mit 2 schuss? was für ein inkompetenter schwachsinn, sobald mehr als ein angreifer da ist erschießt man sich besser gleich selbst. mir unverständlich, wie europa sich an dieser entwaffnungsorgie dermaßen aufgeilen kann ...

  • V
    vic

    Hilfe, Idiot an der Macht.

  • K
    Karl

    Das ist wohl ein Witz?

     

    Erstmal darf ja wohl immer wieder ergänzt werden das "ein halbautomatisches Sturmgewehr" entweder Halbautomat oder Sturmgewehr ist, aber nie beides gleichzeitig sein kann.

     

    "Weißer Schimmel" eben....

     

    Aber so ganz erschließt sich nicht, was so eine Empfehlung soll!

     

    Mit der Flinte werden, nach Wahl der Munition 1-15 tödlich wirkende Geschosse auf einmal verschossen, also sind mit 2 Schuss in weniger als 2 Sekunden 30 Geschosse abgebbar!

     

    Mit etwas Übung ist die Flinte zudem so flott nachgeladen wie der Magazinwechsel beim Halbautomat dauert.

     

    Ein Halbautomat erreicht etwa 8 - 15 Schuss, also knapp die Hälfte, jetzt soll das doch nicht als Argument für eine relative Harmlosigkeit von Flinten dienen?

     

    Das ist keine Debatte sondern ein Stück aus dem Tollhaus der Techniktrottel!

     

    Glück auf!

     

    Karl