US-Stützpunkt in Afghanistan beschossen: Zwei Verletzte bei Raketenangriff
Mit Raketen beschossen: Bagram, einer der größten US-amerikanischen Stützpunkte in Afghanistan. Ein Schrapnell beschädigte auch das Flugzeug von US-Kommandeur Dempsey.
KABUL dpa | Aufständische haben auf der schwer gesicherten US-Basis Bagram in Afghanistan das Flugzeug von US-Generalstabschef Martin Dempsey beschossen und beschädigt. Dempsey sei bei dem Angriff in der Nacht zu Dienstag in seinem Zimmer gewesen und nicht zu Schaden gekommen, sagte ein Sprecher der Nato-geführten Schutztruppe Isaf. Zwei Besatzungsmitglieder hätten „sehr leichte Verletzungen“ erlitten. Zwei Raketen seien auf das Flugfeld abgefeuert worden.
Die Isaf teilte mit, Dempseys Flugzeug sei von einem Schrapnell getroffen worden. Außerdem sei ein Isaf-Hubschrauber beschädigt worden. Dempsey habe Afghanistan inzwischen mit einem Ersatzflugzeug verlassen. Der Isaf-Sprecher sagte, zu keinem Zeitpunkt habe eine „direkte Bedrohung“ für den US-Generalstabschef bestanden.
Die Taliban beschießen Isaf-Basen immer wieder mit Raketen. Die ungelenkten Geschosse richten in der Regel aber keine größeren Schäden an, wenn sie überhaupt treffen. Bagram ist einer der größten amerikanischen Stützpunkte in Afghanistan. Auf der Basis nördlich der Hauptstadt Kabul sind mehrere Tausend Soldaten stationiert.
Nach zahlreichen Angriffen von Afghanen in Uniform auf ausländische Soldaten war Dempsey am Montag nach Kabul gereist. Er war dort unter anderem mit Isaf-Kommandeur John Allen und dem afghanischen Armeechef Mohammad Scher Karimi zusammengekommen. Anschließend hatte er US-Soldaten in Bagram besucht.
Insgesamt starben in den vergangenen zwei Wochen zehn US-Soldaten bei Angriffen von Afghanen in Polizei- oder Armeeuniformen. Seit Jahresbeginn verlor die Isaf bei 32 solchen Attentaten 40 Soldaten. Im gesamten vergangenen Jahr waren es 21 Angriffe mit 35 Toten.
Die Taliban äußerten sich zunächst nicht zu dem Beschuss von Dempseys Flugzeug. In Afghanistan wurde am Dienstag der dritte Tag des Festes Eid al-Fitr zum Ende des Fastenmonats Ramadan gefeiert. Das öffentliche Leben stand daher weitgehend still.
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