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US-Sicherheitsberater verliert PostenDonald Trump entlässt John Bolton

Der US-Präsident sagt, er habe John Bolten zum Rücktritt aufgefordert. Der erklärt widerum, er habe seinen Rücktritt selbst angeboten. So oder so: Sein Amt ist John Bolton los.

Muss gehen: US-Sicherheitsberater John Bolton Foto: reuters

Washington rtr/dpa | Donald Trump hat sich von seinem Nationalen Sicherheitsberater John Bolton getrennt. Der US-Präsident schrieb auf Twitter, er habe Bolton am Montagabend zum Rücktritt aufgefordert. Dieser habe am Dienstagmorgen seinen Rückzug erklärt. Trump begründete den Schritt mit inhaltlichen Meinungsverschiedenheiten. In der kommenden Woche werde er einen Nachfolger benennen.

Erst am Dienstagmorgen hatte das Weiße Haus einen Presseauftritt Boltons gemeinsam mit Außenminister Mike Pompeo und Finanzminister Steven Mnuchin für die Mittagszeit angekündigt.

Bolton meldete sich auf Twitter selbst zu Wort und widersprach Trumps Darstellung offen. Bolton erklärte, er habe Trump am Montagabend seinen Rücktritt angeboten. Der Präsident habe gesagt, er wolle mit ihm darüber am nächsten Tag sprechen.

Bolton gilt als Hardliner und als Befürworter eines Regimewechsels im Iran. US-Medien hatten berichtet, Differenzen zwischen Trump und Bolton habe es auch beim Thema Afghanistan gegeben. Bolton sei gegen ein von Trump für vergangenen Sonntag geplantes Geheimtreffen mit Taliban-Vertretern in Camp David gewesen, dem Landsitz des US-Präsidenten. Trump hatte das Treffen am Samstagabend abgesagt. Als Grund hatte er einen Taliban-Anschlag am vergangenen Donnerstag in Kabul angeführt, bei dem zwölf Menschen getötet worden waren, darunter ein US-Soldat.

In den vergangenen Monaten war Trump mehrfach mit Nachfragen konfrontiert gewesen, ob er mit Boltons Arbeit zufrieden sei. Er hatte Bolton bis dato stets verteidigt und etwa gesagt, er wisse um dessen Rolle als Hardliner, habe aber auch andere Berater, die einen weniger harten Kurs verfolgten.

Bolton war seit April 2018 Nationaler Sicherheitsberater Trumps. Er folgte auf General H.R. McMaster.

Seit dem Amtsantritt Trumps hat es im Apparat der US-Regierung ungewöhnlich viele Rauswürfe, Personalwechsel und Rücktritte gegeben.

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