■ US-Senat lehnt Republikaner-Vorlage ab: Gesetz gegen Klonen von Menschen gescheitert
Washington (epd) – Im US- amerikanischen Kongreß ist eine Gesetzesvorlage der Republikaner gegen das Klonen von Menschen am Widerstand demokratischer Politiker vorerst gescheitert. Der republikanische Mehrheitsführer, Senator Trent Lott, hatte in der vergangenen Woche eine rasche Bewilligung des Gesetzes in Aussicht gestellt. Damit wollen die Republikaner vor allem dem Chicagoer Wissenschaftler Richard Seed entgegentreten, der im Januar Pläne für eine Klinik zum Klonen von Menschen vorgelegt hatte. Nach dem Gesetzentwurf würde das Menschenklonen mit bis zu zehn Jahren Gefängnis bestraft.
Vor allem demokratische Politiker stimmten gegen den Antrag, das Gesetz zur Abstimmung zu bringen. Ein pauschales Verbot würde die biomedizinische Forschung behindern, erklärte Senatorin Dianne Feinstein. Mehr als 20 Nobelpreisträger hätten einen Brief gegen das Verbot unterzeichnet. Feinsteins alternativer Gesetzesvorschlag würde das Klonen menschlicher Embryos zu Forschungszwecken erlauben, aber zumindest in den nächsten zehn Jahren die Implantierung in die Gebärmutter verbieten. Der republikanische Entwurf verbietet bereits das Erzeugen von Embryos.
Vor allem Abtreibungsgegner und konservative christliche Verbände werben für das republikanische Gesetz. Der „Verband der biotechnologischen Industrie“ betonte, daß das Klonen wichtig sei für die Entwicklung neuer Behandlungsmethoden gegen zahlreiche Krankheiten. Im Senat sollen jetzt Anhörungen über das Klonen von Menschen stattfinden.
US-Präsident Clinton hatte bereits verfügt, daß keine staatlichen Gelder für das Klonen von Menschen ausgegeben werden dürfen.
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