US-Schauspieler Alec Baldwin: Anklage offiziell fallengelassen
Im Oktober 2021 hatte Alec Baldwin wohl versehentlich eine Kamerafrau bei einem Dreh erschossen. Nun steht fest, dass er dafür nicht belangt wird.
![Alec Baldwin am Set in seinem Kostüm für den Film 'Rust' Alec Baldwin am Set in seinem Kostüm für den Film 'Rust'](https://taz.de/picture/6222470/14/393549527-1.jpeg)
Baldwin war im Januar wegen fahrlässiger Tötung angeklagt worden. Der Schauspieler hatte die 42-jährige Kamerafrau Halyna Hutchins im Oktober 2021 bei einer Drehprobe für den Low-Budget-Western „Rust“ versehentlich mit einem Revolver erschossen. Der Colt.45 war mit einer echten Kugel geladen worden. Wie das geschehen konnte, ist noch unklar.
Am Donnerstag erfolgte dann eine überraschende Kehrtwende in dem Fall: Die Staatsanwaltschaft bestätigte Angaben von Baldwins Anwälten, wonach die Anklage fallengelassen wird. Die Strafverfolger erklärten zur Begründung, in den vergangenen Tagen seien „neue Fakten aufgetaucht“, die „weitere Untersuchungen und forensische Analysen erfordern“. Bis zu einer für Mai geplanten Voranhörung könnten diese Ermittlungen nicht abgeschlossen werden.
„Diese Entscheidung spricht Herrn Baldwin nicht von strafrechtlicher Schuld frei“, betonte die Staatsanwaltschaft. Eine neue Anklage sei möglich.
Laut der Los Angeles Times geht es bei den neuen Erkenntnissen der Ermittler um den Colt.45, mit dem der tödliche Schuss abgegeben wurde. Der Revolver war demnach vor der Lieferung an das Filmset verändert worden, was das Risiko einer irrtümlichen Schussabgabe erhöhte.
Der aus Filmen wie „Jagd auf Roter Oktober“ und „Die blonde Versuchung“ und der Serie „30 Rock“ bekannte Baldwin hat seit dem tödlichen Schuss jegliche Schuld von sich gewiesen. Der 65-Jährige beteuert, er habe nicht wissen können, dass sich scharfe Munition in dem Colt befand. Außerdem habe er den Abzug nicht betätigt.
Die Anklage gegen die Waffenmeisterin am Set, Hannah Gutierrez-Reed, wegen fahrlässiger Tötung wurde bislang aufrecht erhalten. Die Voranhörung in ihrem Verfahren wurde am Freitag auf August verschoben.
Die Dreharbeiten zu „Rust“ wurden derweil diese Woche wieder aufgenommen, wie die Produzenten mitteilten. Der Drehort wurde von New Mexico in den Bundesstaat Montana verlegt. Baldwin und der bei dem Vorfall verletzte Regisseur Joel Souza kehrten ans Set zurück. Die Dreharbeiten sollen bis Ende Mai abgeschlossen werden.
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen
Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!