: US-Marine in Liberia
General Turner verhandelt mit Rebellen über Freigabe des Hafens. Lurd-Rebellen beanspruchen Präsidentenamt
MONROVIA dpa/afp ■ Einen Tag nach dem Rücktritt des bisherigen liberianischen Präsidenten Charles Taylor ist der Befehlshaber der US-Kriegsschiffe vor der Küste Liberias, General Thomas Turner, gestern in der Hauptstadt Monrovia zu Verhandlungen mit den Rebellen eingetroffen. Turner will nach CNN-Angaben vor allem über die Freigabe des von den Rebellen kontrollierten Hafens verhandeln, damit die Not leidende Bevölkerung mit Nahrungsmitteln versorgt werden könne. Die USA haben an der Küste vor Liberia drei Kriegsschiffe mit rund 3.000 Soldaten stationiert.
Die größte Rebellenbewegung hat unterdessen die Führung des Landes für sich beansprucht. „Wir wollen die Übergangsregierung führen. Wir werden niemals akzeptieren, unter Moses Blah zu dienen“, sagte ein Vertreter der Gruppe Vereinigte Liberianer für Versöhnung und Demokratie (Lurd). Blah war am Vortag als Staatschef vereidigt worden. Der Lurd-Vertreter stellte die Übergangsregierung in Frage: „Die Regierung von Liberia wurde aufgelöst. Es gibt keine Regierung mehr.“ Zugleich sicherte er der Bevölkerung ein Leben in Sicherheit zu, wenn die Rebellen das Präsidentenamt besetzten.