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US-Konzern HalliburtonRadioaktiver Stab in Wüste verloren

In Texas haben Mitarbeiter von Halliburton ein radioaktives Stück Metall verbummelt. Der umstrittene Ölzulieferer hat eine Belohnung ausgesetzt.

Vorsicht, Strahlung! Bild: dapd

BERLIN taz | Irgendwo in der texanischen Wüste liegt ein radioaktiver Metallstab. Die US-Nationalgarde sucht danach. Der Konzern Halliburton hat eine Belohnung für das knapp 18 Zentimeter lange Objekt ausgelobt.

Bereits am letzten Dienstag hatten Mitarbeiter den Stab auf dem Weg zwischen zwei Ölbohrungen verloren, wie der Guardian am Montag berichtete. Die rund 130 Kilometer lange Strecke zwischen Pecos und Odessa wurde dreimal mit Strahlungsdetektoren abgesucht, der Metallstab blieb verschwunden. Auch eine kriminaltechnische Untersuchung des Trucks brachte keinerlei Ergebnisse. Die dreiköpfige Halliburton-Crew wurde vom FBI befragt.

Der Transport-Container des radioaktiven Stabes war nicht verschlossen, stellte die Besatzung des LKW fest, als sie am Zieort abladen wollten. Das Schloss des Behälters befand sich in einem Stauraum auf der Ladefläche des Trucks, sagte der für Strahlungssicherheit zuständige Mitarbeiter.

Der verschwundene Stab enthält mit Beryllium verpresstes radioaktives Americium (Am-241), das als Abfallprodukt in Kernreaktoren anfällt. Solche Stäbe werden als Neutronenquellen für radiochemische Untersuchungen eingesetzt, unter anderem um Öl- und Gasvorkommen ausfindig zu machen.

Mindestabstand 25 Fuß

„Die Berührung des Objekts kann dauerhafte Gesundheitsschäden verursachen“, teilt die US-Atombehörde NRC mit. Am-241 sei eine sogenannte „Kategorie-3-Quelle, die man mehrere Stunden in der Hand halten muss, bevor sich eine schädliche Wirkung einstellt“, erläutert die NRC. Die Behörde warnt trotzdem vor möglichen Schäden durch eine längeren Aufenthalt in der Nähe des Objekts. Halliburton rät, einen Mindestabstand von 25 Fuß (7,62 Meter) einzuhalten.

Halliburton verdient sein Geld hauptsächlich als Zulieferer für die Ölindustrie. Der Konzern war 2010 wesentlich an der Havarie der BP-Plattform Deepwater-Horizon beteiligt, die im Golf von Mexiko eine riesige Ölpest verursachte.

Das Unternehmen ist schon mehrfach mit sehr umstrittenen Aktionen aufgefallen: Halliburton war am Bau des Gefangenlagers in Guantanamo beteiligt und hat Geschäfte mit Iran, Irak und Libyen getätigt. Laut einer Umfrage des Wallstreet Journal belegt es den letzten Platz in Bewertungen für „ethische Standards und Vertrauen“.

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4 Kommentare

 / 
  • S
    Sven

    @ Friedrich:

     

    „Im gesamten Westen muss der mobile Einsatz von

    radioaktiven Präparaten verboten werden!“

     

    Ähm.....

    Halliburton benutzt Neutronenquellen mit höchstens 23 Ci (Curie) an Americium 241!!!

     

    Quelle:

    http://www.epmag.com/Production-Drilling/Radioactive-sources-importance-challenges-opportunities_76945

     

    (Die Tabelle mit dem Untertitel

    „Several radioactive isotopes are used in the petroleum industry.“ )

     

    Das sind etwa 6,6 Gramm.

    (Spezifische Aktivität vom Am 241: 3,5 Ci/g)

     

    .

     

    Nur mal so zum Vergleich:

    Innerhalb von einem Jahr entstehen in einem normalen AKW etwa 7,4 KILOGRAMM an Americium 241, also etwa das Tausendfache!!!

     

    Quelle:

    http://www.eike-klima-energie.eu/uploads/media/atommuell_ein_problem.pdf

     

    .

    Von der Radioaktivität der ganzen anderen Transuranen und Spaltprodukten will ich mal ganz schweigen!!!

    Tatsächlich macht das Am 241 nur etwa 4 Prozent der "Gesamtgefährlichkeit" von "frischen" Atommüll aus.

     

    Quelle:

    http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/piuz.19770080605/abstract;jsessionid=91DC58CE604180F4F673AADED16C396C.d03t04

     

     

    .

     

    Diese mobilen radioaktiven Präparate werden auch bei Füllstandsmessungen in Chemiewerken eingesetzt:

     

    http://www.prozesstechnik-online.de/chemie/-/article/5829525/25634220/

     

    Es ist auch schon zu tödlichen Chemieunfällen gekommen, weil man in einem Behälter den Füllstand nicht messen konnte^^

     

    Und radioaktive Strahler werden auch für Durchstrahlungsprüfungen genutzt, um z.B. Risse in Rohrleitungen

    (Z.B. von Chemiewerken)

    zu finden.

     

    http://de.wikipedia.org/wiki/Durchstrahlungspr%C3%BCfung

     

    Und ich will nicht wissen, wie viele tödliche Chemieunfälle es in Zukunft geben wird, wenn man auf diese Untersuchungsmethode verzichtet…

     

    .

     

    „Zumal auch für den Atombombenbau

    Neutronenquellen benötigt werden.“

     

    Wissen Sie:

    Ohne spatfähiges Bombenmaterial sind diese Neutronenquellen nicht mehr Wert als eine Zündschnur bei einer leeren / ungefüllten Dynamitstange.

     

    Da könnte man auch Handys verbieten, da man Handys als Bomenzünder umfunktionieren kann

    (Siehe die Terroranschläge von Bali.)

  • F
    friedrich

    Das provoziert die Frage: Sollen nur noch unter Aufsicht staatlicher marktwirtschaftlicher

    Kontrollinstitutionen radioaktive Präparate transportiert und gelagert werden dürfen.

     

    In dem Fall war der Verlust/Diebstahl völlig unnötig. Die Analysen hätten in ein Labor geschickt

    werden müssen!

    Aus diesem Grunde halte ich auch nichts von

    mobiler Röntgenanlagen der Medizin.

    Die radioaktiven Substanzen müssen fest, stationär

    und genau registriert und gesichert gelagert werden. Ein Diebstahl ist hier wirklich nicht

    auszuschließen. Zumal auch für den Atombombenbau

    Neutronenquellen benötigt werden.

    Bei solchen Industrieunternehmen wird Terrorismusbekämpfung zur Farce.

    Im gesamten Westen muss der mobile Einsatz von

    radioaktiven Präparaten verboten werden!

    Bei HaliBurton ist es nun offiziell geworden.

    Wer weiß, was inoffiziell weltweit an radioaktiven

    Präparaten verloren geht!!

  • HH
    Harald H.

    Ales wieder gut, der Stab würde wieder gefunden und ist nun in sicheren Händen!

    http://www.thespacereview.com/archive/1777a.jpg

  • B
    Bochumer

    Ich würde den Stab mal im Vorspann der Simpsons suchen...

    Notiz an Mr. Burns: Homer nicht länger in sicherheitsrelevanten Bereichen beschäftigen.