US-Baptisten-Kirche wählt neuen Chef: Erstmals ein Afro-Amerikaner
Fred Luter ist der erste schwarze Vorsitzende der größten Protestantenkirche in den USA. Früher verteidigte die Southern Baptist Convention jahrzehntelang die Sklaverei.
WASHINGTON/BERLIN afp/taz | Erstmals in ihrer Geschichte hat die größte protestantische US-Kirche einen schwarzen Vorsitzenden. Die evangelikale Southern Baptist Convention bestimmte am Dienstag den 55-jährigen Afro-Amerikaner Fred Luter aus New Orleans zu ihrem neuen Chef.
Die Glaubensgemeinschaft hat rund 45.000 Kirchen mit rund 16 Millionen Mitgliedern. Nach der katholischen Kirche ist die Southern Baptist Convention die zweitgrößte christliche Glaubensgemeinschaft in den USA.
Nach ihrer Gründung vor 167 Jahren hatte die Southern Baptist Convention jahrzehntelang die Sklaverei und die Vorherrschaft der Weißen verteidigt. Sie rechtfertigte die Sklaverei mit biblischen Texten.
Erst im Jahre 1995 entschuldigte sich die Glaubensgemeinschaft offiziell für ihre Vergangenheit. Die Southern Baptist Convention war seitdem bemüht, ethnische Minderheiten zu integrieren. So weit wie andere Kirchen in den USA, die für ihre Gremien Minderheiten-Quoten festlegten, wollten die Baptisten im Süden der USA jedoch nicht gehen.
Kurz vor der Wahl von Fred Luter erneuerte der frühere Kirchenpräsident Frank Page den Aufruf, mehr Minderheiten in die Gremien der Baptistengemeinschaft zu wählen. Die Wahl Luters wird als ein großes Zeichen gesehen.
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