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Archiv-Artikel

UNTERM STRICH

Der afroamerikanische Musiker Garry Shider ist am 16. Juni im Alter von 56 Jahren gestorben. Shider, der wegen seiner ungewöhnlichen Bühnenbekleidung auch Diaper Man (Windel-Mann) genannt wurde, ging als Gitarrist des Bandkollektivs Parliament-Funkadelic in die Popgeschichte ein. Für sein Lebenswerk erhielt er 1997 einen Platz in der Rock and Roll Hall of Fame. Glaubt man Shiders langjährigem Weggefährten Duminie DePorres, so verliert die Musikwelt ein Stück „zeitlose, gefühlsbetonte, kosmische Wahrheit“. Shider starb in seinem Haus in Upper Marlboro, Maryland an Krebs.

Günter Grass, der alte Märchenonkel, wird sich in seinem neuen Buch mit den Brüdern Grimm beschäftigen. „Grimms Wörter“, so der Titel, sei eine „Liebeserklärung an die deutsche Sprache und die Wörter, aus denen sie gefügt ist“, heißt es in der Ankündigung des Steidl Verlags in Göttingen. Grass schreibe über die Lebensstationen der Märchenbrüder und die Zeitgenossen an ihrer Seite – Familie und Verleger, Freunde, Verehrer und Verächter. Ob das neue Werk des Literaturnobelpreisträgers mit „Es war einmal ein Wort“ beginnt, ist hingegen noch nicht bekannt. Das Buch soll am 3. September erscheinen.

Platte Neuigkeiten: Das Wort „Spijöök“ ist bei den 16. Reuterfestspielen des mecklenburgischen Heimatverbandes am Sonntag in Stavenhagen zum plattdeutschen Wort des Jahres gekürt worden. „Spijöök“ steht für Spaß und Flunkerei. Als „bester aktueller Ausdruck“ wurde „Miendientje“ für den Warentrennstab an der Kasse, der das „Mein“ vom „Dein“ trennt, ausgezeichnet. Beste Redensart wurde der Satz: „Jeder räd’t von’t Supen, keiner räd’t von’n Döst“ (Jeder redet vom Saufen, keiner redet vom Durst). Prost, Norddeutschland, und nicht vergessen: Half besoppen is wechschmätten Geld.