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Archiv-Artikel

UNTERM STRICH

Der mit 50.000 Euro dotierte Deutsche Filmkunstpreis geht an Ulrich Köhlers „Schlafkrankheit“. Der Preis wurde in Ludwigshafen am Rhein zum siebten Mal vergeben. Die Jury war sich darüber einig, dass Schlafkrankheit „Weltkino“ sei, „wie es in Deutschland nur selten produziert wird“. Stimmt ja auch: Ulrich Köhler taucht mit seinem Film in die Identitätskrise eines engagierten Entwicklungshelfer und einer Familie in Westafrika ein. Die Hauptfigur Ebbo scheitert immer mehr an sich selbst, je tiefer die Filmeinstellungen in die fremde Welt eindringen. Dabei wird die Frage aufgeworfen, inwieweit sich die westliche Denkweise und das Handeln gegenüber Afrika verändert haben. Besonders faszinierend ist die Darstellung der Dunkelheit, durch die man den Figuren sehr nahe kommt, sowie die der Räume und Landschaften von Schauplätzen in Kamerun.

Und noch eine nachvollziehbare Ehrung: Lee Hall, der für das Drehbuch des Balettfilms „Billy Eliot“ bereits für den Oscar nominiert war, wurde in Gateshead der Ehrendoktortitel verliehen. Wie ein Sprecher der Open University verkündete, zeichne man Lee Hall für seine Beiträge in Kultur und Bildung und der damit verbundenen Bedeutung für Ostengland aus.