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UN-Klimakonferenz in PoznanKlimaschützer testen positives Denken

Es gibt viel Vorschläge, aber keinen klaren Verhandlungsplan. 11.000 Delegierte arbeiten seit Montag in Polen an einem weltweiten Klimaabkommen.

Spazieren in Treibhausgas: Smogschicht in Peking. Bild: dpa

Rund eintausend neue Abfalleimer in der Innenstadt, kostenloser Shuttleservice von jedem Hotel zum Messezentrum. Wer Glück hat, kann mit einem der Hybridbusse vorfahren, die sich Poznan aus deutschen Städten wie Dresden geliehen hat. Für rund 3 Millionen Euro hat sich die wichtigste Messestadt Polens herausgeputzt, um die knapp 11.000 Teilnehmer der UN-Klimakonferenz mit möglichst grünem Gefühl über die Rettung der Welt vor der Klimakatastrophe verhandeln zu lassen.

Doch natürlich reicht ein wenig mehr Ökologie für ein paar Tage nicht. Schließlich geht es darum, in den nächsten zwei Wochen das Fundament eines weltweiten Klimaschutzvertrags für das kommende Jahrzehnt zu legen. 2007 wurde auf Bali vereinbart, dass dieser 2009 unterschrieben werden soll.

"Wir haben die Hälfte geschafft", rief der polnische Umweltminister Maciej Nowicki den Delegierten bei der Eröffnung zu. Man könnte auch sagen, die Hälfte ist um, es wird langsam Zeit. Aber als Verhandlungsleiter muss sich Nowicki in Diplomatie und Optimismus üben. Er glaubt an einen Erfolg der Konferenz, warnt aber auch davor, sich von Partikularinteressen leiten zu lassen

Davon gibt es jedoch viele: Europa drängt auf möglichst verbindliche Ziele zur Reduzierung von Treibhausgasen für die Zeit nach dem Kioto-Protokoll, also ab 2013. Das wollen die Schwellenländer nicht, schließlich haben die Industrieländer für ihren Reichtum jahrzehntelang Dreck in die Luft geblasen. Die Entwicklungsländer hingegen wollen Geld und Technologie, um sich gegen den Klimawandel zu wappnen, was die reichen Staaten grundsätzlich begrüßen. Doch sobald es um konkrete Zahlungen und Patente geht, wird es schwierig. Die auf Bali eingerichteten Fonds zur Finanzierung von Dammbauten und erneuerbarer Energie sind hoffnungslos unterfinanziert. Und dann ist da noch das Problem der immer kleiner werdenden Waldflächen, vor allem in den Tropen.

Dabei ist es ja nicht so, dass nicht schon viel geredet wurde. Allein im vergangenen Jahr trafen sich internationale Arbeitsgruppen in Bangkok, Bonn und Accra, produzierten auf insgesamt 715 Seiten Vorschläge, wie man dem Klimawandel begegnen könnte. Mittlerweile wurde das Werk auf 82 Seiten zusammengekürzt. Das ist immer noch zu viel für einen klaren Verhandlungsplan, der am Ende in Poznan herauskommen soll. Damit das gelingt, sollten sich die Delegierten auf die Themen konzentrieren, bei denen eine Lösung nahe ist, und keine Zeit mit Fragen verschwenden, bei denen sich kein Fortschritt zeigt. Diesen Appell richtete der Leiter des UN-Klimasekretariats, Yvo de Boer, an die Delegierten. Er verwies darauf, dass etwa die Arbeitsgruppen zum Technologietransfer in die Entwicklungsländer sehr weit seien, jetzt müssten noch die Finanzierungsfragen geklärt werden. "Die Uhr tickt", mahnte er und rief dazu auf, einen "Gang höher zu schalten".

Und das ausgerechnet unter der Verhandlungsführerschaft von Polen? Umweltschützer, wie zum Beispiel Germanwatch, verwiesen darauf, dass Polen, dessen Energieversorgung zu über 60 Prozent an der Kohle hängt, bei den Verhandlungen des europäischen Klimapakets auf die Bremse tritt. Ministerpräsident Donald Tusk wehrte sich gegen diese Vorwürfe und betonte in seiner Eröffnungsrede, dass Polen seit den 90er-Jahren seinen Kohlendioxidausstoß um 30 Prozent gesenkt habe. Dies sei nicht nur dem Zusammenbruch der alten Kombinate zuzurechnen, auch in den Wachstumsphasen nach der Wende seien die Emissionen gesunken.

Vor Journalisten betonte Tusk, dass er nicht an den grundsätzlichen Reduktionszielen des EU-Klimapakets rüttle. Es gehe aber darum, die polnischen Kohlekraftwerke nicht unrentabel zu machen und den Strompreis über den Emissionshandel nicht anfällig für Preistreiberei durch Spekulanten zu machen. Er forderte eine gerechte Lastenverteilung in der EU, über die er am 6. Dezember in Danzig mit dem französischen Staatspräsidenten Sarkozy und anderen Regierungschefs reden werde. Was er ihnen als Kompromiss anbieten werde, sagte Tusk nicht. Etwas mehr als neue Abfalleimer und geliehene Hybridbusse wird es aber sein müssen.

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13 Kommentare

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Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

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  • BH
    Bernhard H. Johannes Wagner

    h@allo weinstein: eine genauere und schlüssigere argumentation als in dem von dir erwähnten buch von hilary putnam findet sich in dieser frage bei thomas nagel in: das letzte wort (so der deutsche titel).

     

    was aber die - im vergleich dazu viel dringendere - frage des klimaschutzes (zugleich der ressourcenschonung) angeht, sei hier daran erinnert, dass heute noch gelgenheit ist, an der folgenden von WWF, Greenpeace, Friends of the Earth u.a. initiierten Onlineaktion teilzunehmen:

     

    http://www.timetolead.eu

  • W
    weinstein

    Hallo Karl u.s.w. - Ihr könnt mich übrigens ebenfalls Dutzen, auch wenn mein name hier wie ein nachname klingt :)

     

    Eine recht interessante Debatte, die ich hier gar nicht vermutet habe. Eigentlich wollte ich was zur Scheinheiligkeit der dort versammelten "Klimaschützenden" sagen (jetzt populistisch Glühlampen verbieten, aber bei viel schlimmeren Sachen Verbote mit der Ausrede unterlassen, das seien "Eingriff in den Markt").

     

    Karl, ich finde, insbesondere den vorletzten Absatz von Bernhard H. Johannes in dessen letztem Statement hast du überhaupt nicht widerlegt, während einige Deiner Behauptungen dadurch umgekehrt doch entkräftet sind. Um es hier aber nicht zu lange werden zu lassen, empfehle ich einfach 2 Bücher, am besten wohl gleich die deutschen Übersetzungen: Hilary Putnam: Vernunft, Wahrheit und Geschichte, und: Willard van Orman Quine: Unterwegs zur Wahrheit. Eine der ungefähren Schnittmengen aus den beiden kommt wie mir scheint der hier von B. H. Johannes vertretenen Position recht nahe.

     

    Karl, ich finde, Du machst wirklich einen weitreichenden Fehlschluss mit der Annahme, ein solcherart benutzter Wahrheitsbegriff stehe im Widerspruch zu einer ergebnisoffenen Herangehensweise (in der Wissenschaft ebenso wie im Alltag).

     

    Um aber doch auf die "Klimaschützenden" zurück zu kommen: Wären nur die bisherigen Befürworter von Uranspaltungs- und Kohleverbrennunskraftwerken ergebnisoffener in ihrer Heransgehensweise ... und auch die bisherigen Befürworter stark energiefressender Verkehrskonzepte u.s.w.

    Und wenn übernächstes Jahr immer noch Käse aus Holland in Italien und Käse aus Italien in Holland zu kaufen ist, der beide male fast identisch schmeckt, und Hühner lebend und wahrscheinlich quälerisch von Polen nach Badenwürttemberg transportiert werden, weil sie dort geschlachtet dann als "deutsches Huhn" verkauft werden, und Pferde lebend und wahrscheinlich tierquälerisch hunderte km z.B. nach Italien, damit einige vermeintliche Gourmets die dann dort geschlachteten u. "verarbeiteten" Tiere als "italienische Pferdewurst" verspeisen können, und auf europäischen Straßen ab 2010 immer noch kein Tempolimit 110 eingeführt ist, auch keine hohen Steuern auf Flugbenzin u.s.w. dann war diese "Klimagipfel" wieder einmal zu einem großen Teil die Energie und die Rohstoffe nicht wert, die dafür verschwendet wurden [und bitte, Karl, bitte, verschone mich an dieser Stelle mit dem Hinweis, dass ich keine Studie vorlegen könne, die ganz direkt beweist, dass diese Kursänderungen besser wären, als die bisherigen Wege auf diesen Gebieten - denn die Unmengen an dem, was dazu schon so gut erforscht ist, wie viele (andere) Dinge, die in Lexika als "heutiger Stand des Wissens" aufgelistet sind, lassen sich hier gar nicht alle aufzählen, wenn sie auch (im Detail) nicht ganz so gut belegt und überhaupt nie so gut belegbar sein mögen wie mancher Satz der Physik, der in manchen Büchern als "Naturgesetz" bezeichnet wird].

  • S
    snowie

    p@ardon, Karl, ich muss noch etwas hinzufügen:

     

    Bist Du eigentlich sicher, dass Du im Bezug auf Personen wie emiliozapatista tatsächlich selbst weniger zu einer "böswillig ergebnisorientierte Arbeit" - oder Vorurteilen - neigst, als zu einem "ergebnisoffenen Ansatz" (bezüglich dessen, was Du Dir für Urteile bildest, um wen es sich da handelt, welche Eigenschaften diese Person(en) haben u.s.w.)?

     

    Ehrlich gesagt, ohne Dich kränken zu wollen, ich habe da so ein paar kleine Zweifel. Vielleicht hast du ja mit gewissen Leuten schon exreme Dinge erlebt, aber im neuen individuellen Einzelfall sollte man doch immer "ergebnisoffen" dafür sein, welcher Fall wirklich vorliegt und welcher nicht.

     

    Not least gibt es gemäß meiner Beobachtung die folgende Tendenz: Je älter man wird, umso größer die Gefahr, Vorurteile und damit auch falsche Urteile zu bilden, sowohl bzgl. Personen, als auch bzgl. Sachverhalten.

  • S
    snowie

    @also Karl, nur weil einige Leute das Wort "Wahrheit" missbrauchen oder sehr missverständlich benutzen, muss man denen doch nicht die Oberhoheit darüber überlassen.

     

    Und etwas zugespitzt gesagt: Ist das, was du sagst, nicht wahr?

     

    - zumindest eingigermaßen (vgl. was Bernhard zu Idealtypus u.s.w. gesagt hatte), auch nach deinem besten Wissen und Gewissen als Naturwissenschaftler?

     

    Und ist die SRT nach Einstein etc. nicht wahr? u.s.w.

     

    Nebenbei: "Sinnlos zu sein" werte ich hier als Spezialfall von "nicht wahr zu sein".

     

    Also ich finde ehrlich gesagt Deine Argumentation nicht so ganz überzeugend. Die Eleminierung von Wörtern nur weil sie manche Leute missbrauchen u.s.w, gefällt mir nicht, weder intuitiv, noch nach rationalem Nachdenken darüber.

     

    Und letztlich muss auch ein Richter möglichst rational urteilen, nicht nur ein Physiker, Chemiker u.s.w. Soweit ich den unten mal erwähnten Alan F. Chalmers kenne, zeigt der doch gerade sehr gut, dass die sogenannten "naturwissenschaftlichen" Methoden eben kein Monopol für Wissenschaftlichkeit beanspruchen können. Begründungen funktionieren letztlich immer ähnlich einem "Netz" (vgl. Quine, Bartelborth u.a.) aus möglichst "guten Gründen", die freilich je nach Bereich spezifisch verschieden sind, aber letztlich doch miteinande verwandt sind.

     

    Und Wahrheit erstrebe ich auch approximativ sowohl wenn ich eine Funkton ableite, als auch wenn ich meinetwegen eine Temperatur messe. "Hat das System A eine Temperatur von x Kelvin?", z.B: "Nein" heißt genauso viel wie "Das System A habe eine Temperatur von x Kelvin, ist nicht wahr."

     

    Ich finde, Du konstruierst da ein Scheinproblem.

  • K
    Karl

    Hallo Bernhard,

     

    "Wahrheit" ist zur Beschreibung und Einschätzung naturwissenschaftlicher Sachverhalte ein eher unangemessener Begriff. Dazu kommt eine zusätzliche Belastung durch die verschiedenen Konnotationen, in summa eine Belastung aber keine Hilfe. Und ein Weg der zu beliebiger Interpretation führt. Das ist Politik nicht Naturwissenschaft!

    Dein Beispiel mit der juristischen Wahrheitsfindung ist extrem gut gewählt. Schließlich, und das ist der Unterschied zur naturwissenschaftlichen Sachverhaltswürdigung, besteht für den Richter die Notwendigkeit der freien Beweiswürdigung; eine Option die sich dem NaWi so nicht bietet.

     

    Es mag haarspalterisch sein, nur weise ich nochmals eindringlich darauf hin, das es bei der Einschätzung naturwissenschaftlicher Befunde an sich nicht entfernt um Wahrheit, in welcher Form auch immer, geht.

     

    Idealerweise ist in diesem Zusammenhang eine definierte Fragestellung mittels Methoden untersucht worden die dem Stand von Wissenschaft und Technik entsprechen. Seriöse Arbeiten bieten darüber hinaus noch die Möglichkeit der Einordnung nach methodischen u.a. Fehlerquellen. Es sind, was häufig fehlt, auch nicht nur auf die die relativen Fehler einer Methode abzustellen, sondern auch die Fehlerbreite der Untersuchung im untersuchten Gesamtsystem zu berücksichtigen und ggf. darzustellen.

    Für die quantifizierende Gewichtung der entsprechenden Resultate ist das unverzichtbar, bei relativen Arbeiten kann es unterbleiben; um den Preis eines sehr eingeschränkt möglichen "in Beziehung setzens". Die Aussage verliert so sehr an Gewicht.

     

    "Wahr" geht am Kern der naturwissenschaftlichen Sache elegant vorbei.

     

    Unter den gegebenen Voraussetzungen ist vorzugsweise, und berechnend reduzierend, davon zu sprechen: ".. ist das U-Resultat in Beziehung (Fehlerbetrachtung) zur gestellten Aufgabe ...so und so zu sehen. Aus diesem Zusammenhang ergiebt sich folgende Einschätzung der Untersuchung..."; eine validierbare Aussage im Bezug zu..xy Sachverhalt.

     

    Schon zuvor verwies ich auf die fundamentale Problematik: Eine naturwissenschaftliche Untersuchung kann, bezogen auf die Aufgabenstellung!, gut, schlecht oder ungeeignet sein. Wahr ist ungeeignet diesen Sachverhalt zufriedenstellend zu beschreiben.

     

    Du hast mit Deiner Kritik an meiner Darstellung der "naiven Wahrheitsverwendung" absolut recht. Natürlich ist das eine Unterstellung, nur diese ist vollkommen trivialer Natur, gerne lasse ich mich, am Einzelfall, vom Gegenteil überzeugen. Ansonst ist das für mich in diesem Zusammenhang schlicht unwichtig.

     

    Und es ist unbedingt notwendig so missionarischen Geistern vom "Savonarola-Typ" wie "Emilio" Fakten entgegenzuhalten nicht bloß deskriptiv vermeintliche Inhalte. Er scheint nicht zu begreifen über was er da eigentlich spricht, nahegelegt durch den Mangel an Durchdringung entsprechenden Hintergrundwissens, da er eben "dogmatisch" jede quantifizierbare Prüfung seiner Aussagen vermeidet. Es sei erlaubt sich über diese Maß an ideologischer Beliebigkeit zu ärgern.

    Immerhin intendiert er möglicherweise etwas Gutes zu tun, nur ist es ihm unmöglich die "böswillig ergebnisorientierte Arbeit" vom "ergebnisoffenen Ansatz" zu unterscheiden.

     

     

    Glück auf!

     

    Karl

  • BH
    Bernhard H. Johannes Wagner

    Hallo Karl,

     

    teilweise hat sich das Missverständnis ja offenbar geklärt, aber nur teilweise. Du scheinst z.B. nach wie vor davon auszugehen, dass alle Leute, die mit dem Begriff "Wahrheit" oder "wahr" umgehen, ein quasi naiv fundamentalistisches oder "dogmatisches" Verständnis davon haben. Das finde ich eine echt krasse Unterstellung und einen Irrtum.

     

    Beispiel: Einmal hatte jemand etwas über mich behauptet (ich habe xy gesagt), aber diese Behauptung über mich war extrem falsch, und so habe ich auch deutlich entgegnet: "Das ist nicht wahr!"

     

    Oft - z.B. vor Gericht - ist es sogar lebensrettend, Wahrheit - so gut es menschlich möglich ist - von Unwahrheit zu unterscheiden (auch wenn ich den juristischen Terminus "die reine Wahrheit und nichts als die Wahrheit" übertrieben und dann doch philosphisch naiv finde - siehe meinen letzten Kommentar zu "Idealtypus" etc.).

     

    Und ebenso sinnvoll und keineswegs "dogmatisch" ist es doch z.B. zu sagen: "Soweit wir bis heute wissen, ist die Spezielle Relativitätstheorie (der Physik) wahr." oder "Es ist (historisch und mathematisch) wahr, dass B. Riemann eine konsistente nicht-euklidische Geometrie entworfen hat" Und dasselbe gilt für auch für alle anderen naturwissenschaftlichen und sonstigen Aussagen, über die wir gute Gründe haben, dass es sich um zutreffende Sachverhalte handelt, die wir dann mit dem Adjektiv "wahr" kurz charaterisieren können (die Sache mit dem "Idealtypus" nicht vergessend).

     

    Dass wir statt "wahr" auch "zutreffend" oder "richtig" oder sonst etwas sagen können (z.B. "das ist ein bestehender Sachverhalt" oder "das ist eine Tatsache"), es also Synonyme (ziemlich gleich bedeutende Worte innerhalb einer Sprache gibt, ggf. mit verschiedenen Konnontationen), ist ein Phänomen der natürlichen Sprache, das sich - unter anderem - wohl deshalb so entwickelt hat, weil das Leben sonst eintöniger wäre (und die Menschen lieben von Natur aus einge gewisse Abwechslung, auch in der Sprache).

     

    Glück auf,

    Be.

  • K
    Karl

    Hallo Bernhard,

    danke für die Intervention.

     

    Zur "Wahrheit" kann nur soviel gesagt werden:

     

    `Wer mit diesem Terminus "argumentiert" ist i.d.R. eine Gefahr für Freiheit sowie Leib und Leben seiner Mitmenschen!

     

    Das resultiert dann in mehr oder weniger aus Nichterkenntnis der tatsächlich vorliegenden Sachverhalte in einer, für alle problematischen, Entscheidungsfindung.

    Solche "Schwätzer" beeinflussen leider, von keiner Fachkenntnis getrübt, oft wesentlich e.g. umweltanalytische Aufgabenstellungen und Entscheidungsprozesse. Im Sinne eines entsprechenden Arbeitserfolges ist daher sehr scharf zu differenzieren! Denn solches Verhalten ist oft genauso schädlich wie böswillig ergebnisorientiert gemachte naturwissenschaftliche Arbeit. Problematisch und ärgerlich ist dabei das Nichterkennen solcher konstruierter Sachverhalte duch Nichtnaturwissenschaftler,weil an sich ja nichts Falsches publiziert wurde.....

     

    Dagegen versuche ich aus meiner Arbeitserfahrung sowie den allgemein bekannten thermodynamischen Hauptsätzen zu argumentieren.

     

    Selbstverständlich halte ich auch nichts davon die These der "zwei Kulturen" neu aufzulegen, im Gegenteil, eine interdisziplinäre Betätigung, mit dem erkennbaren Willen zum gegenseitigen Verstehen, ziehe ich immer vor.

     

    Auch die NaWis sind nich makulaturfrei, das Gegenteil ist vielmehr der Fall! Beispiele gibt es leider in ausreichender Zahl.

     

    "Wahrheit als Idealtypus" ist schon akzeptabel, wer es denn auch mit der "Wahrheit" übertreibt ist eher ein Fall für den Facharzt denn für eine offene Diskussion.

     

    Glück auf!

     

    Karl

  • BH
    Bernhard H. Johannes Wagner

    Kurzer Nachtrag zu vorhin:

     

    "Wahrheit" ist so etwas wie ein Idealtypus (Idealtypus im Sinne von Max Weber, aber auf die Erkenntnistheorie übertragen). Wir haben sie nie ganz und immer nur mehr oder weniger starke Annäherungen an sie (das gilt auch selbst für alle diese Aussagen hier, die aber eine hoffentlich starke Annäherung sind).

  • BH
    Bernhard H. Johannes Wagner

    Hallo Karl,

     

    Du verstehst unter "Wahrheit" offenbar etwas anderes als Emilio. Es gibt schon unzählige unnötige Missverständnisse wegen verschiedener und tatsächlich oft unsinniger Verwendungsarten dieses Begriffs (oder ungefähr analoger Begriffe in anderen Sprachen).

     

    Einige Missverständnisse beruhen aber darauf, dass eine metaphorische Verwendung als "buchstäbliche" missverstanden wird (z.B. bei religiösen Metaphern). Der Wahrheitsbegriff ist aber - und da bin ich dezidiert anderer Meinung als die Vertreter der sogenannten Redundanztheorie u.a. - sehr wohl sinnvoll ("sinnvoll" ist übrigens auch eine der vielen, oft auch sinnvollen :-), Metaphern des Alltagssprachgebrauchs). Kurz gesagt kann sinnvollerweise folgendes darunter verstanden werden: "Wahrheit ist die Eigenschaft, welche eine jede Aussage hat, die von etwas, das der Fall ist, sagt, dass es der Fall sei." So einfach ist das, und ich habe noch kein einziges naturwissenschaftliches Buch gelesen, das nicht implizit oder explizit damit arbeitet ;-)

    Wenn du so willst, ist "Wahrheit" ein metasprachliches Prädikat, um etwas auf der Objektsprache zu charakterisieren.

     

    Übrigens halte ich es für ein schlecht begründbares Schwarzweißdenken, "harte" Naturwissenschaften von den anderen absolut abzugrenzen ( z.B. Alan F. Chalmers ist hier ähnlicher Meinung), obwohl ich zustimme, dass leider - aber nicht a priori - wohl mehr als 50% aller Publikationen in andern Wissenschaften bis heute Makulatur sind - zum Schaden der Menschheit (und vieler Tiere u. Pflanzen ("Schaden" ungefähr in der Bedeutung von "Freiheit und Glück vermindernd oder verhindernd").

     

    Glück auf,

    B.

  • K
    Karl

    @ emiliozapatista:

     

    Bitte, wie Du meinst. Allerdings wird Soziologie nie, nicht einmal bei sehr großzügigen Kriterien, zu den Naturwissenschaften zählen können.

     

    Die traurige Pseudoargumentation, ad hominem, kannst Du Dir sparen. Wahrheit, was ist das ?

     

    Naturwiss. Überprüfbarkeit hat mit einem abstrakten Wahrheitsbegriff nichts zu tun.

     

    Und ja, mein Verständnis von Naturwissenschaft ist sehr bewußt eng gesetzt, gerade um Wahrheitsssucher und "Gläubige" fernzuhalten. Solchermaßen Interessierten möge Theologie oder Rechtswissenschaften empfohlen sein.

     

    Glück auf!

     

    Karl

  • E
    emiliozapatista

    Karl, Du weißt gar nicht wie sehr ich dich bemitleide, einerseits so intelligent, andererseits merkst du nicht einmal deine allerpeinlichsten Selbstwidersprüche,

    v.a. den, dass du selbst ständig Dinge von dir gibst, z.B. hier, die mit deinem offenbar engen Verständnis von "Naturwissenschaft" (wozu vermutlich Soziologie nicht gehört, also anders als z.B. beim alten Otto Neurath u.a.) nicht auf ihren Wahrheitsgehalt hin nachprüfbar sind.

  • E
    emiliozapatista

    11.000 Deligierte, die ein riesengroßes Geschwätz abhalten und wohl eher einen Grund gesucht haben, mal ein paar Tage Urlaub in Polen zu machen, den sie auch noch als Arbeit darstellen können. Und "viele Köche verderben den Brei", heißt es hier wohl passend. Ab 2012 keine Neuzulassung von Fahrzeugen, die mehr Energie verschwenden als z.B. ein schweizer Mindset , dazu maximal Tempo 110 auf allen Straßen (mit Ausnahme für Krankewagen, Feuerwehr und dergl. natürlich), als Bojen verankerte schwimmende Offshorewindkraftanlagen in vielen Küstengewässern (z.B. mehrere 10.000 in europäischen bis 2025), in allen Wüsten mehrere Tausend Kraftwerke wie Andasol bei Almería oder ähnliche, und nicht zuletzt in den Ländern mit sehr hohem Energie'verbrauch' bis 2020 oder 2022 auf 100% aller stabilen Dächer mit unverschatteten Flächen thermische u. photovoltaische Solaranlagen (letztere aber ohne Schwermetalle!) installieren,

    - finanziert z.B. über sehr hohe Steuern auf alle fossilen Brennstoffe, inklusive Flugbenzin, Schiffsdiesel und Kohlekraftwerke, Risikosteuern auf AKW, eine Tobinsteuer und hohe Steuern auf hohe Einkommen jeder Art (dafür auch Austrocknung von sogenannten Steueroasen) -- Thanks, Bernie, an anderer Stelle, für einige dieser Anregungen :-)

    Ob die 11.000 Deligierten da drauf kommen?

  • K
    Karl

    Sehr interessant:

     

     

    " produzierten auf insgesamt 715 Seiten Vorschläge, wie man dem Klimawandel begegnen könnte. Mittlerweile wurde das Werk auf 82 Seiten zusammengekürzt."

     

    Wenn nun noch die nicht naturwissenschaftlich nachprüfbaren "Ideen" herausgestrichen werden, so bleibt wohl nur leeres Papier übrig.

     

    Was für eine erbärmliche Aktion!

     

    Glück auf!

     

    Karl