U-Bahn oder Straßenbahn : Der schnellste Weg zum Klimaziel
Die neue U5 ist vermutlich erst in 20 Jahren fertig. Ist die Straßenbahn die schnellere, günstigere und nachhaltigere Alternative?
Die Stadt Hamburg plant eine neue U-Bahnlinie, die Bramfeld, Steilshoop, die Uni und die Volkspark-Arenen miteinander verbinden soll. Doch eine neue Studie sät Zweifel: Die neue U5 wäre mit rund acht Milliarden Euro nicht nur sehr teuer, die ganze Strecke mit den 23 Stationen wäre auch erst in den 2040er Jahren fertig.
Hinzu kommt: Die neue U5 wäre Hamburgs erste komplette Tiefröhrenbahn. Die U-Bahnhöfe lägen etwa 30 Meter unter der Erde - am Ende einer langen Rolltreppenfahrt. „Das beste Verkehrsmittel nützt nichts, wenn der Fahrgast nur schwierig hinkommt“, sagt Dieter Doege, der die Studie verfasste. Er engagiert sich seit 30 Jahren für die Straßenbahn und half in anderen Städten, solche oberirdischen Bahnsysteme zu bauen.
Wann: Di., 13.09.2022, 20 Uhr
Wo: Haus 73
Schulterblatt 73,
20357 Hamburg
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Anmeldung erforderlich
Die Teilnahme ist nur mit einem im Voraus gebuchten Ticket möglich. Wir bitten Sie daher um eine Anmeldung über das unten stehende Ticketportal.
Gemeinsam mit Co-Autor Jens Ode verglich er die Zeit, die Fahrgäste in Hamburg mit dem Bus, der Straßenbahn und der U-Bahn von Tür zu Tür brauchen. Und sie kommen zu dem Schluss, dass die Straßenbahn schneller ist. Nicht nur schneller im Bau, sondern auch schneller mit dem Fahrgast am Ziel.
Denn sie kann oberhalb der Erde problemlos genauso viele Haltestellen bedienen wie ein Bus, fährt aber zügiger durch. Die U-Bahn hat viel weniger Haltestellen. Um sie zu erreichen, sind die Fußwege länger.
Die Studie wurde von Verkehrspolitikerin Heike Sudmann von der Links-Fraktion in Auftrag gegeben. Sie will nun mit anderen Parteien im Rathaus darüber reden, ob die Straßenbahn nicht klüger wäre: Denn für die Klimarettung müsse die Stadt schneller mehr Menschen zum Umsteigen vom Auto auf öffentliche Verkehrsmittel bewegen.
Das Problem ist nur: Hamburg hat schon zweimal versucht, die Straßenbahn wieder einzuführen. Beide Male ist das gescheitert. Der SPD-Verkehrspolitiker Ole Thorben Buschhüter sagt deshalb: „Wir haben uns für den Bau der U5 entschieden. Bei aller Sympathie für die Straßenbahn: Nein, das lehnen wir ab!“ Die Planung für die U5 sei schon weit vorangeschritten, sagt der SPD-Politiker. „Die werden wir jetzt nicht zu Gunsten der Stadtbahn in die Tonne treten“.
Die taz lädt am 13. September zum taz Salon ein, um die Studie zu diskutieren.
Zu Gast sind:
Martin Bill, Staatsrat Behörde für Verkehr und Mobilitätswende
Ole Thorben Buschhüter, verkehrspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion
Jens Ode, Nahverkehrsexperte und Mitverfasser der Studie
Bernd Dieter Schlange, Verkehrsexperte und Anwohner in Steilshoop
Heike Sudmann, verkehrspolitische Sprecherin der Linksfraktion
Moderiert wird der taz Salon von taz nord-Redakteurin Kaija Kutter.
So können Sie live im taz Salon dabei sein
Die Teilnahme vor Ort ist nur mit einem im Voraus gebuchten kostenlosen Ticket möglich. Wir bitten Sie daher um eine Anmeldung über unser unten stehendes Ticketportal. Der Eintritt ist kostenlos.
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