: U-571B
USA 2000, Regie: Jonathan Mostow; mit Matthew McConaughey, Bill Paxton, Harvey Keitel u.a.; 116 Min.
U-Boot-Film sind immer spannend. Das kommt daher, dass kein normaler Mensch sich vorstellen kann, in eine Blechröhre zu steigen, nur um sich darin versenken zu lassen. Wer tut so etwas und warum?
Das ist das Thema aller U-Boot-Filme und es funktioniert immer. Selbst wenn wie in „U-571“ die Geschichte umgeschrieben wurde, denn nicht die Amis sondern die Briten haben die erste deutsche „Enigma“ erbeutet. “Enigma“ ist Griechisch und bedeutet „Rätsel“. Während des 2. Weltkriegs wurde der Name für die Chiffriermaschine der Nazi-Marine benutzt. Die Verschlüsselung von Funksprüchen, besonders zwischen allein auf sich gestellt im Atlantik operierenden deutschen U-Booten und dem Oberkommando mittels der Enigma, funktionierte ausgezeichnet. Die Alliierten waren nicht in der Lage, den regelmäßig wechselnden Code zu knacken, um die Nazi-Boote wirksam bekämpfen zu können.
Einziger Ausweg: Man muss so eine Enigma in die Finger kriegen und herausfinden, wie sie funktioniert. Das gelang den Engländern, sie brachten ein deutsches U-Boot auf, und die Sache war gelaufen. Doch da dies ein Film aus Hollywood ist, sind hier natürlich die Amis die Helden, und Geschichte ist nicht so wichtig: Im Jahre 1942 wird das deutsche U-Boot U-571 nach einem Gefecht schwer beschädigt und dümpelt auf Hilfe wartend im Atlantik so vor sich hin. In Windeseile wird deshalb das alte amerikanische Submarine S-33 in ein Nazi- Schiff mit Hakenkreuz am Turm verwandelt, die Besatzung erhält deutsche Uniformen und ein fließend german sprechendes Mitglied. Ihr Auftrag: U-571 zu kapern und die Enigma zu erbeuten. Das waghalsige Manöver gelingt tatsächlich, aber als die Amerikaner gerade dabei sind, in zwei Schauchbooten zu ihrem eigenen Schiff zurückzukehren, wird S-33 von einem deutschen Torpedo getroffen und versenkt. Wat nu?
Nach „Breakdown“ wieder ein schön altmodisch erzählter Actioner von Jonathan Mostow. “U-571“ ist (trotz Geschichtsfälschung) viel besser als etwa “Crimson Tide“ oder „Jagd auf Roter Oktober“ und, man muß es sagen, auch bedeutend spannender als „Das Boot“. Perfektes Popkornkino!
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