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Twitter verklagt NGOX gegen Forschung

Die NGO CCDH hat einen Bericht über Hassposts auf Twitter veröffentlicht. Das Unternehmen geht nun juristisch dagegen vor.

Das X auf der Unternehmenszentrale in San Francisco Foto: Carlos Barria/reuters

Twitter hat in den USA Klage eingereicht gegen eine Organisation, die sich gegen Hatespeech einsetzt, das Center for Countering Digital Hate (CCDH). Das gab Twitter, das sich jetzt X nennt, am Montag auf seinem Blog bekannt. Dort heißt es, das CCDH würde aktiv Falschanschuldigungen verbreiten und damit Wer­be­kun­d*in­nen abschrecken.

Grund für die Anschuldigungen ist ein im Juni veröffentlichter Forschungsbeitrag des CCDH: Die Organisation mit Sitz in den USA und Großbritannien hatte 100 Bezahl-Accounts bei Twitter für die Verbreitung von Hass gemeldet. Laut dem Beitrag löschte Twitter in 99 Prozent der Fälle die Beiträge nicht. Daraufhin kritisierte ein Anwalt von X per Brief die Methodik des CCDH und drohte mit Rechtsmitteln. Das CCDH machte diesen Brief nun öffentlich.

Im Blogbeitrag von X heißt es: „Nicht nur weist X alle Vorwürfe des CCDH von sich, sondern wir haben durch unsere eigenen Untersuchungen auch mehrere Wege ausfindig gemacht, auf denen das CCDH aktiv daran arbeitet, freie Meinungsäußerung zu verhindern.“ Unter anderem soll die Organisation das Deplatforming, also den Ausschluss einer Plattform, fordern, wenn Menschen nicht ihrer „ideologischen Agenda“ entsprächen. Damit nutzt X eine prominente rechte Argumentation.

Auch soll das CCDH „Organisationen der Redefreiheit“ angreifen, indem es sich auf deren Einkommensströme konzentriert. Damit, auch wenn X sicherlich nicht als „Organisation der Redefreiheit“ bezeichnet werden kann, meint X ganz offensichtlich sich selbst – und seine Einnahmen durch Werbekund*innen. Zudem habe das CCDH auf illegalen Wegen Social-Media-Daten erhalten, nämlich unberechtigter Weise über ein Analyseunternehmen.

Die NGO weist X' Vorwürfe zurück

Das CCDH, das auch Forschung zu anderen Plattformen wie Facebook, Tiktok und Instagram betreibt, weist die Vorwürfe als haltlos zurück: „Wir stehen zu unserer Forschung. Milliardäre können uns nicht mobben.“

Twitter, das im Herbst 2022 von Elon Musk gekauft wurde, wird seit der Übernahme immer wieder dafür kritisiert, dass Hass und hassverbreitende Accounts auf der Plattform zugenommen hätten. Grund dafür könnten zahlreiche Entlassungen bei den Moderations-Teams sein, aber auch Musks Liebe für Konservative und Rechte, wie Kanye West, der nach einer siebenmonatigen Sperre wegen Antisemitismus Ende Juli wieder Zugang zu Twitter bekommen hat. Wer­be­kun­d*in­nen hingegen ziehen sich seit der Übernahme zurück.

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