: Tuareg-Rocker aus der Wüste
Tinariwen aus der Region Timbuktu gibt es schon seit 1982. Die Band wurde ursprünglich in Libyen gegründet, in einem Militärcamp. Die Tuareg, denen die Musiker angehören, litten in ihrer Heimat Mali damals unter brutaler Unterdrückung, Ibrahim Ag Alahabib und seine Mitstreiter ließen sich daher zu Soldaten ausbilden und kämpften auch aktiv gegen die Unterdrückung ihres Nomadenvolks. Es sollte allerdings noch bis zum Ende des Aufstands in Mali im Jahr 1996 dauern, dass aus den früheren Kämpfern schließlich Vollzeitmusiker mit politischer Botschaft wurden. Ihre Mischung aus traditioneller Tuareg-Musik und westlichem Rock – Led Zeppelin war ein wichtiger Einfluss – machte Tinariwen schnell über die Weltmusikszene hinaus international bekannt. Mit ihren zyklisch anbrandenden Gitarrenriffs und ihrem ritualistischen Gesang erzeugen sie eine dynamische Hypnose, und zwar so überzeugend, dass andere Bands aus Mali wie Tamikrest längst ihrem Beispiel folgen. Heute zelebrieren Tinariwen ihren Wüstenrock bei der Wassermusik im Haus der Kulturen der Welt. TCB
■ Tinariwen: Haus der Kulturen der Welt, John-Foster-Dulles-Allee 10. Heute, 20.30 Uhr. 10/8 Euro